Pirmasens Enttäuschung ja, aber kein tiefer Frust

PIRMASENS

. Die Gesichter der FKP-Spieler waren nach der Niederlage lang, der Frust saß aber nicht tief. Zu groß war die Überlegenheit der Profis. „Wir haben es in den ersten 25 Minuten gut gemacht und gut gestanden. Aber es war von vornherein klar, wenn der Gegner ein Tor macht, wird es schwer“, sagte der lange Zeit einzige FKP-Stürmer Benny Auer gestern nach dem Schlusspfiff. Der Mann mit der altersentsprechenden Rückennummer 34 warf die Erfahrung seiner 15 Profijahre in die Waagschale, suchte die Konfrontation mit den Gegenspielern und scheute keinen Disput. So baute sich nach 13 Minuten Heidenheims Kapitän Marc Schnatterer vor Auer auf und beschwerte sich lautstark über die zum Teil hitzig geführten Zweikämpfe. „Pirmasens hat relativ tief gestanden, wir mussten geduldig sein. Das haben wir sehr gut gemacht und gewartet, bis unsere Chancen kamen“, beschrieb Schnatterer die Phase, in der Heidenheims Australier Ben Halloran mit einem Kopfball die beste Chance hatte (17.). „Pirmasens hat im Zentrum kompakt gestanden, wir mussten eine spielerische Lösung finden. Nach 20 Minuten hatten wir uns gut darauf eingestellt“, bemerkte FCH-Trainer Frank Schmidt mit Blick auf die geschickt gestaffelten FKP-Spieler. Die gefundene Lösung – „Spielverlagerung und schnelle Aktionen über die Außen“, wie es Schmidt beschrieb – brachte den erhofften Erfolg nach 29 wehrhaften Pirmasenser Minuten. Ein Pass aus dem Mittelfeld auf den schnelle Daniel Frahn, der flankte nach innen zu Halloran – 1:0 für den Favoriten. Drei Minuten später zog Frahn ab, FKP-Schlussmann Daniel Kläs wehrte den Ball nach vorne ab, wo Smail Morabit lauerte und zum 2:0 abstaubte. „Die ersten beiden Tore waren überragend herausgespielt“, würdigte FKP-Innenverteidiger Marco Steil die Aktionen der Heidenheimer. „Nach dem 2:0 war die Geschichte durch“, bemerkte Tretter mit Blick auf die verpasste Sensation nach 32 Minuten. Ein abgefälschter Freistoß von Sascha Hammann war nach 39 Minuten der erste Schuss des FKP aufs Heidenheimer Tor. Der Ball landete in der Mauer, die folgende Ecke war so harmlos wie die Angriffsbemühungen der Pirmasenser. Auer hing in der Luft, bekam kaum einen Ball zugespielt. Die offensiven Außen Patrick Freyer und Christian Grimm waren in der Defensive eingebunden, wenn sie etwas nach vorne unternahmen, agierten sie unglücklich. Auf die Frage, ob man offensiv hätte anders agieren müssen, zuckte Auer mit den Schultern, „schwer zu sagen“. Sein Trainer sah die Offensivleistung unbefriedigend. „Ich hätte mir mehr Entlastung erhofft“, sagte er. Weil der FKP den FCH in der Defensive nicht richtig beschäftigte, konnte der Zweitligist agieren. Nach 51 Minuten machte Heidenheim den Deckel drauf. Hammanns Flankenversuch wurde abgefangen, dann ging es ganz schnell: Halloran bediente Robert Leipert, der schob zum 3:0 ein. „Ich hatte der Mannschaft in der Halbzeit gesagt, dass das 2:0 kein Grund ist, um weniger zu machen. Wir wollten das Tempo hochhalten. Das ist gelungen. Das 3:0 war die Vorentscheidung“, bemerkte Schmidt. Nach einem dicken Patzer erhöhte Heidenheim durch Leipertz auf 4:0 (80.) und wollte das Spiel ausklingen lassen. Doch der FKP kam noch einmal, Alexander Schmieden markierte nach toller Flanke von Sebastian Reinert in Stürmermanier per Kopf das 1:4. „Das war ein kleines bisschen Balsam für mich“, bemerkte er. Beim 0:1 zum Regionalliga-Auftakt in Walldorf hatte er seiner Mannschaft mit einem Rot-geahndeten Foul und dem anschließenden Elfmeter zum entscheidenden 0:1 einen Bärendienst erwiesen. „Das Tor war schon ein schönes Gefühl“, räumte er ein und bedauerte, „dass wir keine Runde weitergekommen sind“. „Wir wollten unbedingt weiterkommen, das Ziel haben wir erreicht“, bemerkte Schnatterer und fügte mit Blick auf die Pirmasenser Klagen über die Auslosung an: „Wir haben das schon mitgekriegt. Man muss es nehmen, wie es kommt. Wir mussten im letzten Jahr in der zweiten Runde in Wolfsburg spielen.“ Der FCH hat dort 1:4 verloren. „Für viele Spieler war das ein einmaliges Erlebnis, im DFB-Pokal zu spielen. Ich hoffe, dass uns das Auftrieb für die Saison gibt. Die Regionalliga hat Priorität“, sagte Auer. Am Samstag geht’s zum Bahlinger SC.

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