Pirmasens Ehrgeizige Spieler im Schaufenster Wasgauhalle

Der beste Torhüter des ersten Turnierabends: Alexander Derzapf vom SV Ruhbank, der in sechs Partien nur ein Gegentor kassierte.
Der beste Torhüter des ersten Turnierabends: Alexander Derzapf vom SV Ruhbank, der in sechs Partien nur ein Gegentor kassierte.

«PIRMASENS.» 82 Tore, acht Zeitstrafen, eine Rote Karte, 450 Zuschauer und jede Menge Emotionen zeigten am Freitagabend in der Wasgauhalle, dass die Pirmasenser RHEINPFALZ-Stadtmeisterschaft im Hallenfußball lebt.

Auch wenn die Leistungen der Kicker nicht in jedem Moment der 168 gespielten Minuten Fußball-Ästheten die Zunge schnalzen ließen, so waren die gezeigten Darbietungen doch ansprechend. Hervorstechend der Ehrgeiz der Akteure, der auch zu rekordverdächtigen acht Zeitstrafen (ver)führte. Das Turnier ist eben immer noch ein attraktives Schaufenster für die Fußballer rund um den Horeb. Ruhbank (16 Punkte), Winzeln (13), TuS/DJK Pirmasens (12) und FC Fehrbach (10) erreichten erwartungsgemäß die Endrunde am kommenden Freitag. „Natürlich sind wir zufrieden“, beantwortete der Spielleiter des SV Ruhbank, Christian Ross, die entsprechende Frage. Der A-Klasse-Neuling holte 16 von 18 möglichen Punkten und sein starker Torhüter Alexander Derzapf ließ nur ein Gegentor (gegen Winzeln) zu. Ross: „Wir haben immer im richtigen Moment unsere Tore gemacht.“ Derweil die anderen Gruppenfavoriten schon mal einen Kantersieg landeten, übten sich die Ruhbänker in offensiver Bescheidenheit, obwohl sie mit Mario Sauer und Steffen Keib zwei Akteure mit Torriecher in ihren Reihen haben. „Wir spielten wenig euphorisch, hatten aber alle Spiele im Griff“, stellte Ross fest. Sein Team habe „Zeit gebraucht, um ins Turnier zu kommen“ Auch ohne seinen beruflich verhinderten Spielertrainer Falko Freyer qualifizierte sich der Tabellenzweite der B-Klasse Ost, der TuS Winzeln, souverän für die Endrunde. „Wir haben unser Ziel erreicht“, sagte Andreas Fischer, Winzelns Torwart und Freyers Schwager. Beim 2:2 gegen Fehrbach sei „mehr drin gewesen“ und bei der abschließenden 1:2-Niederlage gegen Ruhbank sei „die Luft raus“ gewesen, befand Fischer, der eine gute Figur im Kasten abgab. Immerhin hatte Winzeln mit Marcel Baumann den mit fünf Treffern zweitbesten Torschützen des Abends in seinen Reihen. Fischer: „Er hat einen Mordsbums.“ Über einen präzisen Schuss verfügt indes auch Steven Palm, der am Freitagabend sein Debüt im Trikot des TuS/DJK Pirmasens feierte und sich mit sechs Treffern gleich mal an die Spitze der Torjägerwertung setzte. Palm war erst in der Winterpause vom PSV Pirmasens zum C-Klasse-Titelkandidaten gewechselt. Der dynamische Palm ist ein für diese Klasse exzellenter Stürmer, und er ist der Schütze des bisher schnellsten Treffers der 43. Hallen-Stadtmeisterschaft. In der Partie gegen den FC Hengsberg lochte er nach nur zehn Sekunden ein. Gemeinsam mit Marcel Sammel, der 28 Treffer in der laufenden Runde der C-Klasse Ost erzielt hat, bildete Palm ein ungemein gefährliches Gespann. „Offensiv haben wir gute Karten“, sagte denn auch Oliver Rau, der zuschauende Spielertrainer des TuS/DJK. und einst selbst zweimal (2000 und 2002) Torschützenkönig der Stadtmeisterschaft war. Rau: „Wenn sie ins Laufen kommen, sind sie kaum noch zu halten.“ Dass seine junge Mannschaft gegen Winzeln (1:3) und Ruhbank (0:2) verlor, sei „der Unerfahrenheit geschuldet“. Rau sprach von einem „im Großen und Ganzen gelungenen Auftritt“. „Weiterkommen war Pflicht für uns. Das haben wir auch geschafft“, zog indes Johannes Krupp, der nur zuschauende Spielertrainer des FC Fehrbach, sein Fazit. Krupp weiter: „Wir hatten sehr viele junge Spieler dabei, die noch nie vor so einer Kulisse und mit solch einem Filzball gespielt haben.“ Das sei wohl auch ein Grund dafür, dass „nur“ Platz vier heraussprang. Zudem gibt das Torverhältnis von 13:10 doch etwas zu denken. „Unsere jungen Spieler wollten alle vorne eine Bude machen, haben deshalb die Defensivarbeit vernachlässigt und ihre Position nicht eingehalten, obwohl mein Trainerkollege Moritz Schuhmacher und ich das angemahnt hatten“, nannte Krupp Gründe für zehn Gegentore, obwohl mit Heiko Bachert der Landesligatorwart im Kasten stand. Gleich 25 Tore kassierte der VfB Pirmasens, wobei Schlussmann Steffen Braunert noch der beste „Schachenrabe“ war. Zu Beginn, als die Kicker des punktlosen Tabellenletzten der C-Klasse Ost noch im Vollbesitz ihrer Kräfte gewesen waren, zogen sie sich einigermaßen achtbar aus der Affäre. Gegen Ende des Turniers setzte es dann gegen Winzeln (0:7) und den Letzten der C-Klasse West, die SG Pirmasens (0:4), empfindliche Niederlagen. Positiv: Nach dem ersten Vorrundenspieltag führt der VfB die Fairplay-Wertung an. Übrigens: Sebastian Epp war nicht – wie irrtümlich in der Samstagausgabe aufgeführt – als Schiedsrichter beim Auftakt der Stadtmeisterschaft aktiv. Florian Stahl (SVN Zweibrücken) und Manuel Schütt (Mittelbrunn) leiteten die Partien. Sorry. So geht’s weiter Am Mittwoch (18.30 Uhr) spielt in der Vorrundengruppe B Regionalligist FK Pirmasens gegen Rot-Weiß Pirmasens, Gersbach, den MTV Pirmasens, Ausrichter Erlenbrunn und Winzeln II

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