Pirmasens Drogenprozess: Angeklagter tischt dem Gericht neue Geschichten auf

Die sichergestellten Drogen
Die sichergestellten Drogen

Seit August 2019 sitzt ein 46-jähriger Angeklagter aus Pirmasens in Untersuchungshaft, weil er am 18. Dezember 2018 am Transport von 26,3 Kilogramm Marihuana von Barcelona nach Pirmasens beteiligt gewesen sein soll. Seit Januar 2020 muss er sich dafür vor der Großen Strafkammer beim Landgericht Zweibrücken verantworten. Der Angeklagte bestreitet den Vorwurf. Nicht er, sondern sein 58-jähriger Bekannter aus der Südpfalz habe die Drogen in einem Kleintransporter unter einer Doppelwand versteckt und sei damit in Besançon aufgefallen. Der 46-Jährige bediente sich zuerst eines Alibis, das geplatzt ist. Dann behauptete er, zum Tatzeitpunkt in seiner Heimat, dem Kosovo, gewesen zu sein, was ein Zollstempel in seinem Reisepass bestätige. Die Kammer will Zeugen aus Kroatien und Serbien als Zeugen hören. Am Donnerstag nannte er zwei Männer, die wegen Drogenhandels in der Schweiz in Haft sitzen. Die beiden seien die Lieferanten der Drogen für seinen Bekannten. „Ich habe damit nichts zu tun“, schrie er aufgebracht. Er musste daraufhin in seine Zelle beim Landgericht zurück, um sich zu beruhigen. Nach einer Viertelstunde kehrte er auf die Anklagebank zurück und nannte die Namen der beiden angeblichen Drogenlieferanten. Der 58-jährige Südpfälzer habe auch mit zwei Albanern Drogengeschäfte über 130.000 Euro abgewickelt. Die Vorsitzende Richterin wunderte sich, dass er erst jetzt mit diesem Wissen auftrete. Der Prozess wird am 9. Oktober fortgesetzt.

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