Pirmasens Deutscher Bühnenverein ruft zum Aktionstag auf

Im November hatte man am Saarländischen Staatstheater in Saarbrücken noch die Hoffnung, im Dezember wieder spielen zu können. Di
Im November hatte man am Saarländischen Staatstheater in Saarbrücken noch die Hoffnung, im Dezember wieder spielen zu können. Diese Hoffnung musste inzwischen begraben werden.

Der Deutsche Bühnenverein hat für Montag, 30. November, zu einem „Aktionstag Theater und Orchester“ aufgerufen und verkündet, dass die im Bühnenverein organisierten Theater und Orchester diesen Aktionstag initiiert haben – allein, so manches Theater hat selbst am Freitag von der Initiative seines Interessenverbandes nichts gewusst.

„In dieser gesellschaftlich so herausfordernden Zeit möchten die Theater und Orchester trotz ihrer fortdauernden Schließung aufgrund des weiterhin beunruhigenden Infektionsgeschehens ein Zeichen von Zuversicht, künstlerischer Energie und Verbundenheit zu ihrem Publikum in die Kommunen senden“, teilte die Intendantengruppe im Deutschen Bühnenverein am Donnerstag mit. In den Theatern und Orchestern werde weiterhin optimistisch und mit der bisher gezeigten Flexibilität und dem ihnen eigenen Verantwortungsbewusstsein auf eine baldige Wiederöffnung hingearbeitet, Produktionen werden geprobt und warten auf ihre Premieren, heißt es weiter.

Der Aktionstag soll am Montag ab 12 Uhr mit von Ort zu Ort unterschiedlichen „künstlerischen (Abstands-)Aktionen, digitalen Aktivitäten und Kampagnen die Bedeutung von Kultur sowie Theatern und Orchestern für den sozialen Zusammenhalt, die gesellschaftliche Orientierung und die individuelle Sinnstiftung betonen“, so der Bühnenverein. Dazu gehöre auch die Solidarität mit anderen Institutionen des öffentlichen Lebens, Kultureinrichtungen und freischaffenden Künstlern.

Der Vorstand der Intendantengruppe dazu: „Theater und Orchester sind offene Diskursräume unserer demokratischen Gesellschaft und eine Einladung, das Verbindende zu suchen und der Polarisierung entgegen zu wirken. Über die Kunst verständigen wir uns darüber, wie wir zusammenleben wollen, üben uns in Empathie und Mut, ermöglichen Teilhabe. Wenn sich die Theater und Orchester zurzeit auch nicht als Orte des Zusammenkommens zur Verfügung stellen

können, so möchten sie dennoch einen Impuls von Lebendigkeit geben und ihrem Glauben an die künstlerische Utopie Ausdruck verleihen. Sobald es wieder möglich ist, stehen sie für die künstlerische Aufarbeitung unserer Krise zur Verfügung.“

Die Resonanz auf den Aktionstag des Bühnenvereins seitens der Theater in der Region ist jedoch mehr als verhalten – und das wohl auch, da es um die Kommunikation zwischen dem Bühnenverein und seinen Mitgliedern nicht zum Besten gestellt scheint.

Günther Fingerle vom Pfalztheater in Kaiserslautern weiß nichts von dem Aktionstag: „Wir haben insoweit nichts besprochen“, sagt er am Freitag auf Anfrage. Und auch Mirka Borchardt vom Saarbrücker Theater Überzwerg ist von dieser Initiative des Bühnenvereins nichts bekannt. An ein entsprechendes Schreiben kann sie sich nicht erinnern.

Nur das Saarländische Staatstheater in Saarbrücken weiß vom Aktionstag und wird sich auch daran beteiligen, wie dessen Pressesprecherin Monika Liegmann bestätigt. Vorgesehen sei ein Infostand in der Saarbrücker Innenstadt. Zudem werde das Theater mit Flyern auf sich und seine Lage im Corona-Lockdown aufmerksam machen. Auch auf seiner Facebook-Seite werde das Staatstheater an dem Tag aktiv sein. Auf der eigens eingerichteten Seite https://www.aktionstag.spectyou.com wird auch der Bühnenverein in Videoclips Eindrücke von den Aktionen der einzelnen Häuser am Aktionstag der Theater und Orchester veröffentlichen.

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