Pirmasens Der Tabellenletzte jubelt

Schütze des goldenen Hauensteiner Treffers: Kevin Rose (in Blau-Schwarz), hier mit Speyers Nathaniel Esslinger.
Schütze des goldenen Hauensteiner Treffers: Kevin Rose (in Blau-Schwarz), hier mit Speyers Nathaniel Esslinger.

«HAUENSTEIN.» Das Fünkchen Hoffnung im Tabellenkeller brennt schwach, aber es brennt. Gestern schaffte in der Fußball-Verbandsliga Schlusslicht SC Hauenstein dank einer kämpferisch astreinen Leistung zu Hause den zweiten Saisonsieg. Das Tor zum 1:0 (0:0) gegen den FC Speyer erzielte Kevin Rose.

„Das war sehr nervenaufreibend. Jetzt gehen wir erst mal einen trinken“, sagte ein sichtlich erleichterter Alexander Hornung nach seinem ersten Verbandsligasieg als Cheftrainer des SCH. „In der ersten Hälfte waren wir besser und mussten schon führen. Heute haben wir in der zweiten Hälfte mal nicht nachgelassen und uns endlich mal wieder belohnt.“ Derweil feierten seine Spieler bereits ausgelassen und ließen sich beim Gang in die Kabine von den Hauensteiner Anhängern hinter dem Tor bejubeln. Die letzten Minuten waren nichts für schwache Nerven. Der gute Schiedsrichter Sascha Fischer hatte drei Minuten Nachspielzeit angezeigt. Letztlich wurden fünf daraus. In der 88. Minute schien der Ausgleich nicht mehr abwendbar. Speyers Daniel Bundus hatte sich auf dem rechten Flügel gegen den ansonsten gut spielenden David Jung durchsetzt und vor das Hauensteiner Tor zum einschussbereiten Ex-Hauensteiner Milot Berisha geflankt. Doch in letzter Sekunde warfen sich Austin Peterson, Luca Wick und Torwart Kevin Jung in die Schussbahn. Der Ball flog leicht abgefälscht knapp neben das Gehäuse. Peterson bot eine starke Leistung in der Hauensteiner Innenverteidigung, sorgte für die Lufthoheit im eigenen Strafraum. Nur einmal patzte der US-Amerikaner und ermöglichte Speyers Halil Anli die große Möglichkeit zur Führung. Doch Keeper Jung rettete reaktionsschnell. Ebenfalls stark spielte Winterzugang Gino Padberg, der nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Jacob Weiler in der 32. Minute neben Peterson in die Innenverteidigung rückte. Die Gäste enttäuschten in der ersten halben Stunde und boten einen eher lustlosen Auftritt. Nach dem Wechsel bequemte sich der Tabellenachte dann doch zu mehr Engagement. Doch das erhielt zunächst einen Dämpfer. Nach 55 Minuten schlug Hauensteins Wick einen Freistoß von der Mittellinie in den Gästestrafraum. Speyer konnte nicht entscheidend klären, etliche Spieler beider Teams stocherten nach dem Ball. Der landete abgefälscht genau vor Rose, der aus fünf Metern mühelos einlochte. Schon beim 2:2 eine Woche zuvor in Rüssingen hatte Rose beide SCH-Treffer erzielt. Speyer antwortete mit wütenden Angriffen. Nun wankte Hauensteins Abwehr einige Male. Nach 68 Minuten landete der Ball zwar im Hauensteiner Tor, doch Schiedsrichter Fischer hatte zuvor ein Foulspiel des vermeintlichen Torschützen Ugo-Mario Nobile gesehen. Beim Sportclub ging jeder Spieler über die Schmerzgrenze. Mit Leidenschaft und Einsatzwillen verteidigte der Letzte den Vorsprung. Nach zwei Spielen ohne Niederlage beträgt der Rückstand auf den Vorletzten Alzey aktuell fünf Punkte. Neue Hoffnung im Abstiegskampf. So spielten sie SC Hauenstein: Kevin Jung - Keller, Peterson, Weiler (32. Leininger), David Jung - Wick, Padberg - Scherer (83. Riggers), Schacker, Roth - Rose (73. Seibel).

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