Pirmasens Der Charme des Chansons

Vor vier Jahren haben sie schon einmal das Publikum im Pünktchen und Anton bezaubert. Jetzt kommen Asgard und ihr Akkordeon am Freitag, 19. September, zurück in das kleine Kulturcafé in der Winzler Straße.

Angefangen hat alles mit der Idee, an Weihnachten Straßenmusik zu machen, das war im Jahre 1995, und es war eine erfolgreiche Idee. Asgard und ihr Akkordeon haben nicht nur ihr Publikum gefunden, sondern auch zahlreiche Preise eingeheimst, die sympathische Künstlerin wurde schließlich Profi und tourt mit ihrem Chanson-getönten Programm seither durch die Welt. Die RHEINPFALZ urteilte über den ersten Auftritt von Asgard im Pünktchen und Anton im Mai 2010: „Asgard vermeidet einen Kardinalfehler der Zunft. Sie macht nicht nach. Wer das Pech hatte, schon mal in einer Pariser Touristenbeize einer Piaf-Imitatorin unters Akkordeon gefallen zu sein, weiß wovon die Rede ist. Wenn Asgard Piaf singt, singt Asgard ein Lied, das Édith Piaf gesungen hat, aber mit ihrer eigenen Stimme. “ Asgard gibt sich in ihrer Repertoireauswahl ohnehin kaum versnobt. Die Zusammenstellung aus Chansons und Musette-Walzern ist eine, sagen wir, populär-touristische. Die Sängerin und Akkordeonspielerin tritt nicht als puristische Missionarin für das Chanson auf, sondern als versierte Unterhalterin, die ihrem Publikum einen netten Abend mit überwiegend bekannten Liedern und nicht immer gar so weitläufig bekannten Musette-Melodien bescheren möchte. Das macht sie uneingeschränkt gut und mit einem unverstellten, herzlichen Charme. Man hört Charles Trenet „On danse à Paris“ und „La mer“, von Léo Ferré „Verlaine“, „Ma liberté“ von Georges Moustaki aber auch das, angesichts der Unzahl der Wörter textlich etwas löchrige, „Il est cinq heures, Paris s′éveille“ von Jacques Dutronc als Zugabe. Dazwischen immer wieder diese kleinen Valse-à-Musette-Kabinettstückchen auf ihrem nur knapp drei Oktaven umfassenden Akkordeon. Asgard spielt hier sehr ausgefuchst und mit minimalem Bewegungsaufwand. Meist hat ihre linke Hand - die auf der Knöpfchenseite, wo die Bässe und Akkorde liegen - noch am meisten zu tun. Für die rechte Melodiehand hat Asgard ihre Musette-Melodien so geschickt arrangiert, dass die Töne verlustfrei und mit virtuoser Ökonomie auf die paar Tasten passen. Eingestandenermaßen ist ein Instrument mit viel größerem Tonumfang auch eine gemein unhandliche Angelegenheit. Es im Stehen spielen und auch noch dazu singen, möchte man nicht wirklich. Zumal bei jemandem wie Asgard dann auch noch die Möglichkeit verloren ginge, spielend durchs Publikum zu spazieren. Und darauf hätte man auch als Zuhörer nicht verzichten mögen.

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