Pirmasens „Das ist ein großer Sprung“

Der Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) des Kreisverbandes Pirmasens, Frank Fremgen, ist zum neuen Vorsitzenden des Bezirkspersonalrates Realschulen plus bei der ADD in Trier gewählt worden. Das Gremium vertritt die Interessen von landesweit 10.200 Lehrkräften, was für den 43-Jährigen einen kräftigen Karrieresprung bedeutet.

Der Bezirkspersonalrat müsste eigentlich Landespersonalrat heißen, weil er nicht nur für die Lehrer eines Bezirks, sondern für alle Realschullehrer in ganz Rheinland-Pfalz zuständig ist. Fremgen tritt die Nachfolge des langjährigen Vorsitzenden Alexander Witt aus dem Kreis Mainz-Bingen an, der in die Freistellungsphase der Altersteilzeit wechselt. Als vordringliches Problem sieht der Erlenbrunner nach wie vor die Bewältigung der Schulstrukturreform, die zwar aus Sicht des Landes offiziell abgeschlossen sei, aber noch immer zu zahlreichen Problemen in den Schulen führe. Fremgen war selbst bis 2009 Realschullehrer an einer Zweibrücker Realschule und wurde dann in Vollzeit Mitglied des Bezirkspersonalrates, seit dem vergangenen Jahr auch im Vorstand zuständig für die Lehrer in Rheinhessen-Pfalz. Sein neuer Arbeitsplatz ist wechselweise in Trier, wo die Schulaufsichtsbehörde ADD sitzt, sowie in Mainz und Koblenz. Fremgen zeigte sich gestern sehr zufrieden über die Wahl. „Das ist ein großer Sprung für mich.“ Als Vorsitzender des Bezirkspersonalrates könne er einfach mehr bewegen und sei näher an der ADD-Spitze. Viel Arbeit werde die neue Aufgabe aber auch mit sich bringen. Der Bezirkspersonalrat muss sich jährlich mit 3500 Vorgängen von der Versetzung über Abordnungen und Beförderungen von Lehrern der rheinland-pfälzischen Realschulen plus befassen, also allen Realschulen und früheren Hauptschulen. Ein Problem mit seiner eigenen Frau werde er durch die neue Stelle nicht bekommen. Liane Fremgen ist Schulleiterin der Landgraf-Ludwig-Realschule plus in Pirmasens. Wenn Vorgänge die Pirmasenser Schule jemals betreffen sollten, würden diese von seinem Stellvertreter bearbeitet. „Da würde ich mich zurückhalten.“ Mit Schulleiterbesetzungen habe der Bezirkspersonalrat ohnehin nichts zu tun. Das falle in die Zuständigkeit des Hauptpersonalrates in Mainz, wies Fremgen jede Einflussnahme auf die Karriere seiner Frau zurück. Kommunalpolitisch hat er wegen der erwarteten Wahl zum Vorsitzenden des Bezirkspersonalrates auch auf den Fraktionsvorsitz der SPD im Stadtrat verzichtet. „Da hätte ich im Hauptausschuss sein müssen und das geht nicht mit meinem neuen Job.“ Fremgen ist jedoch stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Stadtrat und auch stellvertretender Stadtverbandsvorsitzender der SPD sowie Mitglied im Landesparteirat. In Erlenbrunn ist er nach der verlorenen Ortsvorsteherwahl nur noch normales Beiratsmitglied. Den Fraktionsvorsitz im Ortsbeirat hat dort Nicolay Metzmann übernommen. (kka)

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