Pirmasens Dämpfer für schwachen Tabellenführer

PIRMASENS. Der FK Pirmasens hat gestern Abend vor rund 1000 Zuschauer im Stadion Husterhöhe den Meisterschafts-Matchball in der Fußball-Oberliga vergeben. Der Tabellenführer unterlag dem klasse aufspielenden 1. FC Saarbrücken II verdient mit 0:2 (0:1).

Die ersten 18 Minuten gingen an die Pirmasenser, bei denen Andreas Haas, Attila Baum und Florian Nellec wieder in die Startformation zurückgekehrt waren. Allerdings musste Baum bereits nach 39 Minuten verletzungsbedingt Jascha Conzelmann Platz machen. Doch die Ausbeute der anfänglichen Pirmasenser Überlegenheit lag bei null. Beim ersten sehenswerten Angriff des FKP über Baum, den unsicheren Sascha Hammann und Haas schloss Sebastian Reinert ab. Sein Schuss wurde in letzter Sekunde geblockt (12.). Noch besser war die Chance von Patrick Freyer eine Minute später. Über Reinert und David Becker kam der Ball zum Höheinöder im „Klub“-Trikot, der aus 15 Metern frei zum Schuss kam, aber den gut stehenden Saarbrücker Keeper Michel Gadomsky anschoss. Dann köpfte Haas nach Freistoß von Nellec knapp am Tor vorbei (18.). „Da hat schon der letzte Pass gefehlt. Da war nichts zwingend“, wollte der bemühte, aber wie fast alle Teamkollegen unter Normalform spielende FKP-Kapitän Sebastian Reinert nichts beschönigen. Reinert: „Saarbrückens Sieg ist verdient.“ Den ersten Warnschuss der forschen Gäste, die jede Möglichkeit sofort nutzten, um in der Offensive auszuströmen, setzte Johan Talamona ab. Der einzige nominelle Stürmer durfte aus 18 Metern ungehindert schießen, FKP-Torwart Frank Steigelmann lenkte den Ball um den Pfosten. In der 28. Minute hatte der FKP dann Glück, dass Roman Hanschitz Patrick Hildebrandts Fehler nicht bestrafte. Eine Minute später machte es Hanschitz besser. Der schnelle Julian Kern durfte von Hammann und Hildebrandt recht unbedrängt flanken, sein Ball landete auf Umwegen bei Hanschitz, der aus kurzer Distanz zur Saarbücker 1:0-Führung einnetzte. Die war nicht unverdient, weil wiederum Kern mit einer weiteren Großchance an Steigelmann scheiterte (32.). „Wir waren 90 Minuten immer einen Schritt zu spät und sind nie richtig ins Spiel gekommen. Das war zu einem unglücklichen Zeitpunkt mit unsere schlechteste Saisonleistung“, kommentierte der diesmal auch nicht sattelfeste Hildebrandt seinen Auftritt und den seiner Mitspieler. Mit Mathäus Gornik für Hammann in der Abwehr starteten die Pirmasenser verheißungsvoll in den zweiten Abschnitt. Freyer schaltete rechts den Turbo ein, doch seine Flanke wurde vor dem einschussbereiten Haas geblockt (47.). In der 55. Minute bereitete Freyer Conzelmanns Großchance vor. Doch der schnelle Pirmasenser Außenstürmer zog freistehend den Ball über die Latte (55.). „Den muss ich machen. Ich bin zu weit in Rücklage gekommen“, erklärte Conzelmann seinen Fehlschuss. Vier Minuten später war dann auch für den schwachen Nellec Schluss. Ihn ersetzte Niklas Kupper. Doch statt noch mehr Druck auszuüben kam für die oft einfallslosen Pirmasenser die nächste kalte Dusche. Wieder durfte Kern von links flanken, wieder stand Hanschitz goldrichtig und markierte freistehend das 2:0. „Letzte Woche habe ich noch viele Chancen vergeben, heute habe ich an alter Wirkungsstätte zweimal getroffen“, strahlte der 25-jährige Matchwinner, der ein Jahr bei den FKP-A-Junioren unter Coach Rainer Herold spielte. „Danach haben die Saarbücker das clever heruntergespielt“, analysierte Reinert. Conzelmann merkte an: „Jeder muss sich jetzt zusammenreißen. Da gibt’s keine Ausreden mehr.“ Und Hildebrandt erinnerte bei aller Enttäuschung daran, „dass wir es immer noch selbst in der Hand haben“. Der aktuell sechs Punkte und 13 Tore schlechtere Tabellenzweite, der FSV Salmrohr, trägt erst heute sein drittletztes Saisonspiel bei der abstiegsbedrohten Alemannia Waldalgesheim aus. „Die Klub“ hat ihren nächsten Matchball am kommenden Samstag in Mechtersheim. (pea)

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