Pirmasens Auf Grenadiermarkt Tochter geschlagen

Am Sonntag schritt die Polizei auf dem Grenadiermarkt ein, als eine Mutter ihre 13-jährige Tochter schlug und an den Haaren zog. Der Fall geht jetzt an Staatsanwaltschaft und Jugendamt, wie Polizeisprecher Martin Sema mitteilte.

„Den Vorfall kann ich bestätigen“, sagte Sema gestern auf Nachfrage. Vor dem Eingang zum Biergarten auf dem Messplatz schlug eine Mutter mehrmals auf die Tochter ein, zog sie an den Haaren und am Arm, so die Polizei. Auch die 13-Jährige sei nach ersten Ermittlungen möglicherweise aggressiv gewesen, sagte Sema. Der Vater sei hinzugekommen und habe das Mädchen am Arm gezogen. Passanten riefen gegen 18.30 Uhr die Polizei. Eingeschritten sei niemand, doch manche Marktbesucher zückten die Smartphones, machten Aufnahmen und stellten sie später ins Internet. Die Polizei nahm eine Anzeige wegen Körperverletzung gegen die Mutter auf. Es gehe um die Misshandlung von Schutzbefohlenen. Derzeit sei die Polizei noch dabei, weitere Zeugen zu vernehmen, sagte Sema gestern Nachmittag. Wie der Fall weitergeht, liege in den Händen von Staatsanwaltschaft und Jugendamt. Das Amt werde sich die Situation in der Familie genauer anschauen. Sema zufolge wären die Passanten nur dann zum Einschreiten verpflichtet gewesen, wenn erkennbar gewesen wäre, dass das Kind tatsächlich Verletzungen davontragen würde. Man befinde sich hier in einer Grauzone: Grundsätzlich müsse man einschreiten, um zu helfen, wenn andere verletzt werden. Allerdings solle man sich nicht selbst in Gefahr bringen. In diesem Fall hätten Passanten versuchen können, die Mutter zu beruhigen. Die Polizei könne man auch rufen. Das Geschehen zu filmen, sei nicht verboten. Jedoch: Die Aufnahmen ins Internet zu stellen, „ist absolut verboten“, so Sema. In diesem Fall werde das nicht weiter verfolgt, denn die Polizei sei mit der Familie beschäftigt gewesen und kenne die Identität der Filmer nicht. Wenn diese aber bekannt wäre, dann würden die Zuschauer, die Aufnahmen in den sozialen Medien einstellten, strafrechtlich verfolgt, erklärte der Polizeisprecher.

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