Pirmasens Andersons Raketenstart

Prätorianer Steffen Zwick (Mitte) eröffnet den Spielzug, indem er den Ball nach hinten wirft.
Prätorianer Steffen Zwick (Mitte) eröffnet den Spielzug, indem er den Ball nach hinten wirft.

«PIRMASENS.»Kaum hatte das Spiel gestern Nachmittag begonnen, da hatte Colby Anderson, der von den Kaiserslautern Pikes gekommene Neu-Prätorianer, die erste Chance auf einen Touchdown. Direkt nach dem Anpfiff nahm der wieselflinke Runningback den Ball auf, rannte allen Verteidigern davon, kam aber auf dem tiefen Rasen dann doch noch zu Fall. Nur einen Spielzug später war es Maurice Laufer, der in der Offensive viele Akzente setzte, gegen eine völlig desorientierte Defensivformation der Gäste in die Endzone. Auch Jens Wingert setzte sich in der Folge vor 150 Zuschauern einige Male gegen die Abwehr der Gäste durch. Mario Kapila versenkte anschließend sicher den Extrapunkt zum 7:0. Im Angriff fanden die Valley Tigers, die Football-Abteilung des TuS Treis-Karden, noch gar nicht statt. Ein Verdienst auch von Kevin Schönborn, der über jahrelange Erfahrung in der GFL und der GFL 2, den beiden höchsten deutschen Spielklassen im American Football verfügt. „Der Kontakt kam durch Dennis Henn zustande“, erklärte Schönborn, der die Abwehrreihe zusammenhielt, den Running Backs der Gäste keinen Zentimeter Platz gönnte. Umso schwieriger wurde es, als Schönborn, der gelernter Koch ist und von Saarbrücken zum Training nach Pirmasens pendelt, nach einem Face Mask (Griff an die Maske des Gegners) und anschließender Schiedsrichterbeleidigung des Feldes verwiesen wurde. Schönborn, der schon für die Saarland Hurricanes, die Pikes und die Rhein-Neckar Bandits spielte, droht nun eine Sperre. Zu diesem Zeitpunkt, Mitte des zweiten Viertels, stand es nach einem weiteren Touchdown von Laufer sowie einem weiteren von Dominik Kern bereits 22:0. Alles sah nach einem Kantersieg aus, doch der Feldverweis von Schönborn und die hohe Raumstrafe brachten einen Bruch ins Spiel. Noch vor der Pause verkürzten die Mosel Valley Tigers bis auf 14:22, hatten sogar Pech bei einer engen Schiedsrichterentscheidung, als eine versuchte Two-Point-Conversion als nicht erfolgreich gewertet wurde. Die Unparteiischen gaben unterschiedliche Handzeichen, die Punkte blieben den Gästen aber verwehrt. „Ich habe den Spielern dann in der Pause gesagt, dass sie nicht sterben, wenn ein Spieler nicht mehr dabei ist“, sagte Praetorians-Headcoach Henn, der sein Spielern die Verunsicherung nach Hoffmanns Hinausstellung anmerkte. Nach der Halbzeit bekamen die Pirmasenser die Partie wieder besser in den Griff und hatten Glück, als Karim Moustakim einen Ball nach einem Fumble aufnahm und diesen über das gesamte Feld bis in die Endzone trug. „Das war ein sehr wichtiger Moment für uns“, stellte Henn später fest. Er konnte sich spätestens im Schlussviertel zurücklehnen als Quarterback Marius Schmenger den Ball fast ungehindert mit einem Lauf in die Endzone trug und anschließend auch noch die Two-Point-Conversion nach einer Drehung und feinem Pass auf den völlig freistehenden Kern vollendete. „Ich habe viel Gutes gesehen. Das war eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr“, sagte Henn. Er sieht Laufer und Hoffmann wie auch Rückkehrer Michael Eberle als Stützen der Mannschaft.

x