Pirmasens Pirmasenser Wohnprojekt „Bellevue“: Im Hochsicherheitstrakt

Wer eine Wohnung mieten will, muss mit 8,50 Euro pro Quadratmeter rechnen.
Wer eine Wohnung mieten will, muss mit 8,50 Euro pro Quadratmeter rechnen.

Es hat etwas länger gedauert und wurde auch deutlich teurer. Das besonders gesicherte Wohnprojekt „Bellevue“ auf dem Horeb geht auf die Zielgerade. Ende Juli rücken die Möbelwagen zum Einzug der ersten Käufer und Mieter an. Bis zu rund einer halben Million Euro kosten die Wohnungen.

Fünf Jahre hat es vom Kauf der Immobilie bis zur Vollendung der letztlich rund zehn Millionen Euro teuren Sanierung gekostet. Am Samstag präsentierte die von Wawi-Inhaber Walter Müller und dem Andernacher „Baulöwen“ Konrad Kossmann gegründete „Bellevue GdbR“ die erste fertig eingerichtete Musterwohnung. Alle anderen Wohnungen sehen auch fast fertig aus. Nur noch Feinheiten und die Treppenhäuser sowie das Außengelände müssen erledigt werden, dann wurden aus 3400 Quadratmetern Schuhfabrik 28 Wohnungen mit gehobenerer Ausstattung. Aufzug, barrierefreie Bäder, edel ausgestattete Bäder und vor allem der Fernblick geben dem Projekt das besondere Etwas, das es von anderen Wohnprojekten in der Stadt unterscheidet. Besonders der Blick von den Balkonen im Obergeschoss über die Wälder des Pfälzerwaldes ist einmalig. Nicht umsonst nennt sich die Eigentümergesellschaft „Bellevue“, also Schöne Aussicht.

138 Quadratmetern für 455.000

„Wir haben bezahlbaren Wohnraum geschaffen“, meinte Kossmann am Freitagabend bei der Präsentation der Musterwohnung. Die 66 Quadratmeter große Musterwohnung kostet 202.000 Euro. Für die größte und am schönsten gelegene Wohnung mit 138 Quadratmetern müssten 455.000 Euro hingeblättert werden. Zwölf Wohnungen seien bereits verkauft, noch drei oder vier wolle die Gesellschaft verkaufen. Der Rest soll vermietet werden, erzählt Walter Müller beim Rundgang. 8,50 Euro pro Quadratmeter würde das Wohnen im „Bellevue“ pro Monat kosten. Von 635 bis 1200 Euro reiche die Mietspanne. „Wir haben hier was ganz Tolles geschaffen“, schwärmt Müller, der einräumte, dass er manchmal geschluckt habe, als ihm Kossmann eine weitere Erhöhung beim Budget schmackhaft machen wollte. Beim Start sprachen die Investoren von einer Investition über sieben Millionen Euro. Dann wurden es 8,5 Millionen Euro. Jetzt werden es wohl zehn Millionen Euro, wie Kossmann am Freitag informierte. Eine lange Regenperiode und diverse Überraschungen in dem Altbau hätten die Kostensteigerungen verursacht. Es habe keine Pläne von dem teilweise aus den 30er Jahren stammenden Bauwerk gegeben und in allen Etagen seien Niveauunterschiede in den Böden auszugleichen gewesen, nennt der Investor Beispiele. „Sanieren ist eben immer teurer, als wenn wir einen Neubau hier hingestellt hätten“, so Kossmann.

Vorbild: Gated-Communites

Ganz nach Baustelle sehen noch die Treppenhäuser und die Außenanlagen aus. Eine besondere Kiefer wurde in einem Innenhof gepflanzt. Dazu kommen noch Eiben. Vier der als Naturdenkmal geschützten Kastanien im Hof konnten erhalten werden. Das Gelände soll neu eingezäunt und mit einem speziellen Eingangstor versehen werden. „Das wird mit Videoüberwachung und allem so gesichert, wie es bei den Gated-Communities üblich ist“, versichert Kossmann. Unter Gated Community versteht man einen Trend zu Wohngebieten, die mit Zäunen und Sicherheitspersonal von der Umgebung komplett abgeschirmt werden. Im Hof werden auch Parkplätze angelegt. Zwei davon sollen mit Ladeeinrichtung für Elektro-Autos versehen sein. „Das haben Sie großartig gemacht“, lobte Oberbürgermeister Markus Zwick. Die Wohnungen seien ein Traum und die ganze Anlage ein Schmuckstück für die Stadt, so Zwick, der in dem Projekt mehr als nur Wohnraum sieht. „Bellevue“ sei ein Impuls für die Stadtentwicklung mit Symbolkraft. „Das macht die positive Dynamik sichtbar, die in der Stadt überall zu spüren ist“, findet der Stadtchef.

Traumhafte Aussicht.
Traumhafte Aussicht.
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