Pirmasens Künstlerfreunde stellen aus

Roman Schafnitzel liebt es surreal.
Roman Schafnitzel liebt es surreal.

Die Künstlerfreundschaft zwischen Roman Schafnitzel und Hans Walter Hübsch sprengt buchstäblich den Rahmen des Galeriehauses der Werkstatt in Erfweiler. 39 teils großformatige Gemälde bringen die Wände in dem zweigeschossigen Gebäude an ihre Leistungsfähigkeit. Raumgreifende Blüten, Leinwand füllende nackte Frauen und kosmische Fantasien interagieren auf engem Raum miteinander.

Gerade die einen Quadratmeter großen Blütenbilder des Dahners Hans Walter Hübsch bräuchten mehr Platz, um zu wirken. Das „Blütengold pur“ konkurriert direkt mit einer gefesselten Frau, während der Betrachter von einer weiteren Nackten mit Maske in Beschlag genommen wird, die direkt gegenüber fragt „Wer provoziert?“. Hübsch ist ein Perfektionist in der Malerei. Die Gemälde sind bis in Details fein ausgearbeitet. Farbe und Perspektive, Schatten und Licht stimmen perfekt. Der Mann beherrscht sein Handwerk und belässt es nicht allein mit dem Können, sondern legt auch noch Sinn in die Bilder. Beim „Blütengold pur“ beispielsweise verknüpft Hübsch die Blüten, die übrigens ein reales Vorbild haben, mit einem Schatten von einem nackten Frauenkörper, der erst auf den zweiten Blick erkennbar wird. Bei der Blüte hat sich Hübsch an einer realen Blume orientiert, deren Blüten tatsächlich bis zu einen Meter groß werden können, womit das Gemälde die Blume in Lebensgröße zeigt. Hübsch spielt gerne mit optischen Täuschungen. So auch im Gemälde „Mein Herz schlägt nur für Dich“, das viele Rosen der Liebe zeigt, die sich in Spiegeln unendlich vervielfachen. Dazu hat er einen Herzschlag mit einer blutroten Herzschlagslinie aus einem EKG gemalt und als Kontrast die Szenerie in ein sehr kühles Blau getaucht. Während Hübsch sich zwischen Blüten und Frauenkörpern bewegt, greift sein Künstlerfreund Roman Schafnitzel nach den Sternen auf seinen Leinwänden. „Sternmaler“ nennt er auch mehrere seiner Kreationen, bei denen sich der in Rodalben lebende Künstler die Verläufe von sich mischenden Farben zunutze macht und in diesen kosmischen Farbwirbel mit wenigen Details noch ein paar Planeten reinmalt. Fertig ist das Sternenbild inklusive Eruptionen und auf einem Bild ist in der Ferne noch ein so gar nicht zum Kosmos passender Vogel zu erkennen. Schafnitzel ist der Surrealist der zwei Künstlerfreunde, die sich seit Jahren an Wochenenden zu gemeinsamen Malabenden treffen. In mehreren Bildern agiert er in bester surrealistischer Tradition mit riesigen Buchstaben auf einer Fantasielandschaft, die mit Brücken verbunden sind. Oder er lässt einen Leuchtturm in wilder See gegen die Naturgewalten ankämpfen, während ein Schriftzug buchstäblich versinkt. Öffnungszeiten Die Ausstellung in der Werkstatt in Erfweiler ist bis Sonntag, 9. Dezember, mittwochs, donnerstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

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