Rheinpfalz Hauensteiner hält mit Online-Label in Bayern die Pfalz hoch

Mit textilen Botschaften „uff guud pälzisch“ versorgt der Hauensteiner Dominic Keller mit seinem Online-Label „Palatina Outfitters“ überzeugte Pfälzer.

Seit 2011 lebt der Hauensteiner Dominic Keller in Ingolstadt. Und den überzeugten Pfälzer störte es, dass er dem gerne und in vielerlei Bezügen offen gezeigten Heimatbewusstsein der Bajuwaren nichts betont Pfälzisches entgegensetzen konnte: „Es gibt halt nichts Greifbares. Da blieb nur, selbst etwas zu machen“, dachte sich der 32-Jährige und gründete 2018 sein Online-Label „Palatina Outfitters“. Seither versorgt der „Pfalz-Ausstatter“ Pfälzer jeden Alters mit textilen Botschaften „uff guud pälzisch“. Die Idee hat lange in ihm gebrodelt: „Ich bin schon immer modisch interessiert, lege auch Wert auf hochwertige, lässige Kleidung mit angenehmem Tragegefühl.“ Und dieses Faible, so der Ansatz, lasse sich doch problemlos kombinieren mit dem „Herz fer die Palz“, das man nicht nur auf der Zunge, sondern auch so wunderschön auf Shirts und Pullis, Jacken und auch auf Baby-Bodies, Kappen und Rucksäcken tragen kann.

„Unn wie?“

„Es war dann mein Neujahrsvorsatz 2018 gewesen, die Idee umzusetzen“, erzählt Keller. Die Kontakte zu einer Ingolstädter Textildruckerei waren schnell geknüpft, wo denn auch die ersten Hoodies und die ersten Shirts bedruckt wurden – ausnahmslos mit typisch Pfälzer Botschaften: „Ajo“ beispielsweise oder „Jo aller“ und „Unn wie?“, die in so vielen und ganz unterschiedlichen Zusammenhängen und Bedeutungen über pfälzische Lippen gehen. Auch originäre Dialektwörter wie „sellemols“ oder „dehäm“ und Begriffe, die Pfälzer Lebensart und Eigenart beschreiben, die das Liebenswerte und das Einzigartige der Pfalz beschreiben, finden sich auf den Textilien. Beispiele: Schlicht die „Pfalzliebe“ drückt ein Sweatshirt aus, „DRFKND“ macht deutlich, dass man gerne auf dem Land zu Hause ist. Und die Freunde des Pfälzer Nationalgetränks, des Schorle, dokumentieren ihre Liebe zur Riesling-Sprudel-Mischung mit „Schorlegewidder“ und anderen Botschaften.

Kunden machen Vorschläge

Hatte Keller, der am Trifelsgymnasium in Annweiler sein Abitur abgelegt und an der FH Koblenz-Remagen studiert hat, zu Beginn die Slogans selbst kreiert, gefunden zum Beispiel in Gesprächen mit Pfälzer Muttersprachlern, so liefern ihm jetzt Kunden Vorschläge, was sich auf den Textilien gut machen würde. „Das ist ein Selbstläufer“ – und ähnlich läuft es mit den Fotos auf der Homepage palatina-outfitters.de. „Zunächst hat uns die Landauer Fotografin Annika Martin tolle, professionelle Fotos gemacht, wobei meine Brüder und viele Freunde und Bekannte als Models agierten“, berichtet Keller. Inzwischen füllten die Website-Galerie auch viele Fotos, die Kunden einsandten.

Aus Bio-Rohstoffen und fair gehandelt

Wert legt der Bayer aus „Hääschde“, der in Ingolstadt bei Audi beschäftigt ist, auf die Qualität. „Die Ware muss nicht nur gut aussehen. Wichtig ist mir auch, dass unsere Textilien aus Bio-Rohstoffen gefertigt und fair gehandelt werden“, betont Keller. Es sei eine „glückliche Fügung“, dass die Ingolstädter Firma, die für „Palatina Outfitters“ arbeitet, solche Ware anbietet. Weil der Online-Shop nicht klimaneutral arbeiten kann, unter anderem wegen des Versands und der Verpackung, werde als Kompensation pro Bestellung über die Stiftung „Plant for the Planet“ ein Baum gepflanzt. „Palatina Outfitters“ ist ein Online-Shop, beliefert aber auch begrenzt den stationären Handel. Unter anderem hält der Hauensteiner Hollerbusch eine kleine Auswahl vor. Bei großen pfälzischen Festen, dem Mandelblütenfest oder dem Rhodter Weinfestival, ist man auch mit Ständen vertreten. Übrigens: Nicht nur Pfälzer bedienen sich bei „Palatina Outfitters“, wo man das Portfolio unter anderem um Schmuck und Taschen erweitert hat: „Wir versenden inzwischen deutschlandweit, haben aber auch schon Pakete nach Hawaii, nach Singapur, Neuseeland und in die USA verschickt“, berichtet Keller von Kunden, die ihre pfälzischen Wurzeln und die Liebe zur Pfalz auch in ihrer neuen Heimat zeigen wollen. Er selbst ist mit seiner Frau Samira in Ingolstadt heimisch geworden, fühlt sich dort wohl. Aber: „Sobald man einmal länger weg von zu Hause ist, lernt man, die Pfalz noch einmal ganz neu zu lieben“, sagt er und fügt an: „Dehääm is halt dehääm“ und „Home is, wo Palz is.“