Pirmasens „Es war kein großes Vergnügen“

1,68 Millionen Zuschauer haben die Auftaktfolge von „Hartz und herzlich – Das Winzler Viertel von Pirmasens“ angeschaut. Das entspricht laut RTL II einem Marktanteil von 10,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Einer, der ganz genau hingeschaut hat, war Markus Zwick. Der OB hat den Film daheim mit seiner Frau verfolgt.

Schwer gefallen sei es ihm, den ganzen Film zu schauen, erzählt Zwick gestern: „Es war kein großes Vergnügen.“ Erneut betonte er, dass es in Pirmasens durchaus Menschen mit sozialen Problemen gebe, aber die Sozial-Reportage habe einen einseitigen Blick auf die Stadt. Die Perspektive sei lediglich auf das Armutsmilieu gerichtet. „Der Bericht war so einseitig und hat die Wirklich so verzerrt dargestellt, wie ich es befürchtet habe“, erklärt Zwick. Ihn treibe zudem um, dass in dem Streifen privateste Details von Menschen ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt werden. Das hält er für „sehr bedenklich“. Mit Blick auf die Kinder, die in dem RTL-II-Beitrag zu sehen sind, erinnert der CDU-Politiker daran, dass gerade deren Rechte besonders schützenswert seien. Er fürchtet, dass der Film für die Kinder schädlich sei. Er sei schon mehrfach auf den Film angesprochen worden, berichtet Zwick. Die Pirmasenser wüssten schon einzuschätzen, wie der 90-minütige Streifen zu bewerten sei. Aber für Außenstehende ergebe sich ein falscher Eindruck von der Stadt. Um dem entgegenzuwirken, hat die Stadtverwaltung vorgestern Nachmittag einen sechsminütigen Imagefilm auf ihre Homepage gestellt. Er beschäftigt sich mit dem Winzler Viertel, verschweigt nicht, dass es dort Probleme gibt, weist aber auch auf städtebauliche Erfolge und Investitionen hin. Der Film kommt offenbar gut an. Gestern Nachmittag hatten ihn schon über 20.000 Menschen angeschaut.

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