Rheinpfalz Dahn: Patrik Heinzmann begeistert Mitglieder der VR-Bank

Bei Patrik Heinzmann bleibt es nicht nur bei bloßer Theorie: Der Ernährungs- und Fitness-Experte bereichert seinen Vortrag mit p
Bei Patrik Heinzmann bleibt es nicht nur bei bloßer Theorie: Der Ernährungs- und Fitness-Experte bereichert seinen Vortrag mit praktischen Übungen. Die Einfachste: der Liegestütz, hier in der Einsteigervariante.

Dafür, dass es in Sachen Ernährung nichts Neues gibt, hält Gesundheitsexperte Patrik Heinzmann die Mitglieder der VR-Bank Südliche Weinstraße/Wasgau mächtig bei der Stange, als erzähle er besonders prickelnde Geheimnisse. Mit 400 Zusagen zur Mitgliederversammlung wurde der Bürgersaal im Dahner Haus des Gastes so voll wie lange nicht mehr. Es war eine goldrichtige Entscheidung, Patrik Heinzmann einzuladen, der den Informationsblock der Bank auf seine Art ergänzte.

Das Plädoyer für Umverteilung gehört nicht zum Vortrag der VR-Bank, sondern ist die Quintessenz des Programms „Ich bin dann mal schlank 4.0“ von Patrik Heinzmann. Es geht um die Umverteilung auf dem Teller, und der Bestsellerautor, Experte und Coach in Sachen Ernährung und Fitness weiß, wie der Körper fit wird. Vor allem weiß er, wie man das dem Publikum vermittelt, ohne dass es sich gequält fühlt. Vor der Satire informierte die VR-Bank über ihre Pläne. Auch die Bank will schlanker werden. Aber nicht, weil es besser aussieht, sondern weil es für das Institut zwingend notwendig sei. Niedrigzinsphase, Digitalisierung und Bankenregulierung nannte Vorstandsmitglied Bernd Lehmann als Gründe für die Zusammenlegung der Filialen in Dahn, Bad Bergzabern und Herxheim. Und wie bei der Selbstoptimierung à la Heinzmann will auch die VR-Bank besser werden im Kundenservice, wie Lehmann verspricht. Er steckt das Ziel knackig hoch, denn die VR-Bank will die führende Bank der Region werden. Was letztlich auch der Region zugute komme. Gerade die Stiftung der VR-Bank werde nach der Fusion nun auch sozialen Projekte im Dahner Raum unterstützen, kündigte Lehmann an.

Weniger Kohlenhydrate, mehr Eiweiß

Patrik Heinzmann erweist sich am Montagabend als guter Entertainer: Er hält einen informativen Vortrag und durchmischt seine Plädoyers zum Thema „Wie bitteschön bekommen wir den Bauch dazu, das zu tun, was der Kopf sich in den Kopf gesetzt hat?“ mit ordentlich viel Satire. Die Zuschauer sollen sich auch amüsieren. Nur mit Anweisungen funktioniere das nicht. Der Selbstoptimierer solle weniger Kohlenhydrate essen, dafür mehr Eiweiß. Und ein wenig Krafttraining täte ihm auch gut. Wer will das hören? Mit sachlichen Botschaften fängt es aber immer an, erst dann wird’s komisch. „Schauen Sie mal so weit Sie können nach links. Dann nach rechts“, fordert Heinzmann sein Publikum auf. Das Publikum gehorcht. Über 400 Köpfe führen die Übung aus. Jetzt schneller. Alle schütteln den Kopf hin und her. „Und genau das machen Sie, wenn wieder jemand mit einem Stück Kuchen auf Sie zukommt“, löst der Moderator den Sinn der Übung auf, und der ganze Saal lacht schallend. Damit man um den Kuchen herumkommt, solle man das Kopfschütteln durch einen überzeugenden Blick ergänzen. Die Mitglieder der VR-Bank erfahren, was Synapsenfasching ist und auch, warum wir die Blutzuckerachterbahn meiden sollten. Also: Weg mit Kartoffeln, Nudeln und Reis. „Schmeckt doch eh nicht“, ermuntert Heinzmann. Wichtig sei nur die Soße – und die könne man auch übers Gemüse geben.

Nach dem Vortrag folgt Fitness

Eine gesunde Ernährung sei Make-up von innen. Ein wenig erstaunt ist Heinzmann dann doch, als sich im proppenvollen Saal nur zwei Vegetarier finden. Bei der Frage: „Wer isst gerne Fleisch?“, melden sich fast alle. Womöglich mit zwei Händen, wie er scherzt, denn Fleisch toppt eindeutig den Fisch. Dabei sei Fisch so gesund, fährt der Experte fort. Wegen der ungesättigten Fettsäuren. Da könne man sich hervorragend einen Smoothie zubereiten. Am besten gleich mit Gräten. Nein, stopp. Das war ein Scherz. Ebenso wie die Katze, die er empfiehlt, in den Mixer zu geben, weil sie vermutlich gesünder sei als das Fleisch, das wir im Discount bekommen. Das ist Heinzmanns Masche: erst das Plädoyer, dann die Erklärung, zum Schluss ein witziger Kommentar. Nach dem Vortrag über die optimale Ernährung, bei der man auch satt wird, kommt der Fitness-Teil. Wenn die Haut schwitzt, sei nichts kaputt, beruhigt Heinzmann. Dann lacht er: Frauen würden gar nicht schwitzen, sondern glänzen. Jeder Mann habe einen Waschbrettbauch. Nur liege bei den meisten eben Wäsche drauf. Nach über einer Stunde kommt die Probe auf Exempel: Die „Schweinehundeschule“ endet, und der Sündenfall naht. Denn die VR-Bank hatte ihren Mitgliedern nicht nur einen informativen und unterhaltsamen Abend versprochen, sondern auch ein Buffet.

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