Rheinland-Pfalz Ungeborene: Durch Medikamente stärker gefährdet als anderswo
In keinem anderen Bundesland erhalten so viele Frauen im gebärfähigen Alter potenziell kindsschädigende Medikamente wie in Rheinland-Pfalz. Das zeigt der Barmer-Arzneimittelreport. Bei dessen Vorstellung am Mittwoch hat die Krankenkasse auch erläutert, um welche Mittel es geht.
Laut repräsentativen Auswertungen erhielt 2018 knapp jede zehnte Frau aus Rheinland-Pfalz im Alter von 13 bis 49 Jahren eine Verordnung für ein potenziell kindsschädigendes Arzneimittel. Demnach waren 9,6 Prozent der Frauen in Rheinland-Pfalz betroffen. Der Bundesdurchschnitt hingegen liegt bei 7,6 Prozent. Bedenken hat die Krankenkasse, weil jede dritte Schwangerschaft ungeplant eintritt. Beispiele für gefährliche Mittel sind klassische Anti-Epileptika wie Carbamazepin oder Valproinsäure.
Warum rheinland-pfälzische Ärzte solche Medikamente häufiger verschreiben als ihre Kollegen in den anderen Bundesländern, bleibt in dem aktuellen Report offen. Einem Barmer-Sprecher zufolge erwägt die Krankenkasse, diese Frage in einer weitergehenden Analyse untersuchen zu lassen.