Katholische Kirche Missbrauchsopfer fordern: Staat muss eingreifen

Vor nunmehr elf Jahren wurde der Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche öffentlich.
Vor nunmehr elf Jahren wurde der Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche öffentlich.

Unter den Betroffenen von Missbrauch in der katholischen Kirche wächst der Unmut über die Art und Weise, wie eine von der Bischofskonferenz eingesetzte Kommission über die Entschädigungszahlungen entscheidet. Dabei gibt es keine Transparenz, sagt der Sprecher des Betroffenenbeirats des Bistums Speyer, Bernd Held. Die Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen (UKA) setzt sich aus Juristen, Mediziner und Psychologen zusammen, die aufgrund der Akten aus den Bistümern über die Höhe der Zahlungen entscheiden. Von den Bischöfen vorgegeben ist der Leistungsrahmen: Leistungen in Anerkennung des Leids bis zu 50.000 Euro. Doch wie die UKA im jeweiligen Fall auf die auszuzahlende Summe kommt, darüber erfährt der Betroffene nichts. Deshalb fordert der Speyerer Betroffenenbeirat, das Verfahren ganz neu zu regeln, und zwar durch eine Kommission, die völlig unabhängig von der Bischofskonferenz über die Höhe der Entschädigungszahlungen entscheidet. „Sie muss bei der Politik angesiedelt sein. Denn die Kirche kann ihre eigenen Verbrechen nicht aufarbeiten. Das sehen wir seit mehr als zehn Jahren“, sagt Held. Das Bistum Speyer will an dem derzeitigen Verfahren festhalten.

Lesen Sie Weiteres hier

x