Flutkatastrophe Ministerin Spiegel: „Ich entschuldige mich“

Anne Spiegel.
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Mit einer sehr persönlichen Erklärung hat Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) am Sonntagabend um 21 Uhr auf die Kritik an ihrem vierwöchigen Familienurlaub in Südfrankreich kurz nach der Flutkatastrophe im Ahrtal im Juli 2021 reagiert. Ihre Familie habe den Urlaub dringend gebraucht.

Anne Spiegel.
Kommentar

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Ihr Mann habe im Jahr 2019 einen Schlaganfall erlitten und müsse seither Stress vermeiden. Die Corona-Krise habe ihrer Familie mit vier Kindern im Kita- und Schulalter sehr zugesetzt. Dass sie selbst im Januar 2021 zusätzlich zu ihrem damaligen rheinland-pfälzischen Landesministerium für Familie und Integration das Landesumweltministerium übernommen habe und zudem Spitzenkandidatin der Grünen für die Landtagswahl im März 2021 war, sei ein Fehler gewesen. „Das hat uns als Familie über die Grenzen gebracht“, sagte Spiegel. Deshalb habe sich die Familie entschieden, am 25. Juli in Urlaub zu fahren. Im Nachhinein sei das ein Fehler gewesen, vor allem so lange in Urlaub zu bleiben. „Ich bitte dafür um Entschuldigung“, sagte Spiegel. Das bezog sie auch auf die zunächst falsche Angabe, sie habe von Südfrankreich aus an den Kabinettssitzungen teilgenommen. Das habe sie nicht. Aber sie sei erreichbar gewesen.

Es wird eng für die aus der Pfalz stammende Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne).
Ahrtal

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Nach der Landtagswahl wurde Spiegel im Mai 2021 Klimaschutz- und Umweltministerin sowie stellvertretende Ministerpräsidentin. Im Dezember 2021 wurde sie Bundesfamilienministerin und zog mit ihrer Familie von Speyer nach Berlin. Wegen des Urlaubs und wegen ihrer Rolle vor und nach der Flutnacht zum 15. Juli 2021, bei der im Ahrtal 134 Menschen starben, wurde Spiegel vielfach zum Rücktritt aufgefordert.

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