Pfalz-Ticker Lesetipp: Wie kommen 175.000 Betrugsopfer an Schadenersatz?

 Hier gab es im Oktober 2017 eine Razzia: bei dem Kreditvermittlungsunternehmen Maxda in Speyer.
Hier gab es im Oktober 2017 eine Razzia: bei dem Kreditvermittlungsunternehmen Maxda in Speyer.

Von Simone Schmidt

In einem großen Betrugsfall einer Speyerer Firma mit bundesweit 175.000 Geschädigten gibt es eine erste Verurteilung und einen 30-Millionen-Euro-Topf. Aus dem können die Opfer Schadenersatz fordern. Mit einem einseitigen, formlosen Brief an die Staatsanwaltschaft. Doch von der Option dürften die meisten Geschädigten nichts wissen. Denn das Urteil und das Formular findet man nur über den Bundesanzeiger unter dem Suchbegriff „Maxda“, jener zwielichtigen Speyerer Kreditvermittlungsgesellschaft mbH, oder auf der Seite der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern.

Maxda soll deutschlandweit 175.000 Personen durch illegale Auslagenabrechnungen bei der Kreditvermittlung um zusammen 30 Millionen Euro geprellt haben. Für jeden einzelnen geht es um im Schnitt 100 bis 200 Euro in der Zeit zwischen 2010 und 2017.

Die Strafverfolgungsbehörde hatte mit den Verteidigern des jetzt verurteilten Verantwortlichen von Maxda eine Absprache getroffen. Damit ersparte sich die Justiz einen umfangreichen Prozess. Im Gegenzug akzeptierte der Angeklagte einen Strafbefehl des Amtsgerichts Kaiserslautern. Das Urteil: Bewährungsstrafe plus Geldstrafe in Millionenhöhe. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft ordnete das Amtsgericht zudem die Einziehung jenes Betrugsschadens in Höhe von 30 Millionen Euro an. Geschädigte können davon etwas bekommen, sofern sie davon wissen.

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