Hochwasser Landrat: Kreise müssen für Katastrophenschutz gestärkt werden

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Das verheerende Hochwasser Mitte Juli hat einen Nachholbedarf der Landkreise bei der Ausstattung des Katastrophenschutzes deutlich gemacht. „Wir brauchen definitiv geländefähige Fahrzeuge, die watfähig sind“, sagte der Landrat des Kreises Trier-Saarburg, Günther Schartz (CDU), am Dienstag in Trier. Diese könnten hohe Wassermassen bewältigen und von Feuerwehr oder Einheiten, die bei einer Flutkatastrophe unterstützten, genutzt werden.

Die Flut habe gezeigt: Landkreise müssten für Aufgaben im Brand- und Katastrophenschutz gestärkt werden, sagte Schartz. Dazu plane der Kreis den Bau eines Führungs- und Lagezentrums mit digitaler Fernmeldezentrale in Newel. Wichtig sei auch, die Möglichkeiten zur Warnung der Bevölkerung auszubauen. Es brauche einen Mix von der App-Warnung bis hin zu modernen Sirenen. Im Kreis werde man auch Drohnen mit Lautsprechern testen, sagte der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Kreises, Christoph Winckler.

Insgesamt hätten im Kreis Trier-Saarburg die „Einsatzleitstrukturen“ sehr gut funktioniert, es habe eine gute Kommunikation innerhalb der Stäbe gegeben. Es gebe aber auch Verbesserungsbedarf für die Zukunft - wie die weitere Digitalisierung im Katastrophenschutz.

Kreisweit waren rund 420 Häuser an Sauer und Kyll bei der Flut am 14./15. Juli von Hochwasser betroffen gewesen. Schwerpunkt des Einsatzes an der Kyll war Kordel mit 200 Häusern. Inzwischen seien die Aufräumarbeiten weitgehend abgeschlossen, die Schadensregulierung laufe. An der Sauer wurden Ralingen und Langsur hart getroffen.

Bei der Hochwasserkatastrophe waren in Rheinland-Pfalz 134 Menschen ums Leben gekommen, davon 133 im besonders schwer getroffenen Ahrtal im Norden des Landes. Zudem wurden Hunderte verletzt. Die bei der Flut entstandenen Schäden in Rheinland-Pfalz werden auf insgesamt 15 Milliarden Euro geschätzt. Neben der Ahr waren auch die Region Trier und die Eifel getroffen.

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