Fußball Israelischer Spieler in Türkei wegen „Volksverhetzung“ verhaftet

Sagiv Jehezkel und seine Geste, die ihm eine Verhaftung eintrug.
Sagiv Jehezkel und seine Geste, die ihm eine Verhaftung eintrug.

Der israelische Fußball-Profi Sagiv Jehezkel ist nach seinem öffentlichen Gedenken an die Opfer des Hamas-Massakers vom 7. Oktober während eines Spiels in der türkischen Süper Lig festgenommen worden. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu in der Nacht zu Montag. Dem Spieler des Erstligisten Antalyaspor werde Volksverhetzung vorgeworfen, hieß es.

Jehezkel hatte im Spiel gegen Trabzonspor am Sonntag nach einem Ausgleichstreffer seinen bandagierten Arm in die Kameras gehalten. Darauf stand auf Englisch handschriftlich der Hinweis „100 Tage“ sowie das Datum 7.10. und ein Davidstern. Der Club stellte den 28 Jahre alten Flügelspieler umgehend frei. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und das israelische Außenministerium versuchen, den Spieler nach Israel zu bringen, wie der israelische Sender Channel 12 meldete.

Am 7. Oktober 2023 hatten Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen im Süden Israels ein Massaker verübt. Dabei töteten sie 1200 Menschen und verschleppten rund 250 weitere in den Gazastreifen. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive im Gazastreifen. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden dort inzwischen fast 24.000 Menschen getötet.

Jehezkel ist israelischer Nationalspieler und wechselte erst im September von Hapoel Beer Sheva in die türkische Süper Lig zu Antalyaspor. In 13 Saisonspielen kommt er auf acht Torbeteiligungen. Der Ausgleichstreffer am Sonntag war sein sechstes Saisontor.

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