Hockenheim Getötete Ukrainerin: Baby bei Festnahme gefunden – Wo ist die Mutter?

Die 27 Jahre alte Frau war tot am Rheindamm bei Hockenheim gefunden worden.
Die 27 Jahre alte Frau war tot am Rheindamm bei Hockenheim gefunden worden.

Im Fall der bei Hockenheim gefundenen, getöteten Ukrainerin kann die Polizei erste Ermittlungserfolge präsentieren. Zwei Verdächtige sind gefasst. Auch das Kind der Toten ist gefunden. Vermisst bleibt ihre Mutter. Wurde auch sie Opfer eines Verbrechens?

Rund eine Woche nachdem am Rhein bei Hockenheim (Rhein-Neckar-Kreis) eine zunächst unbekannte weibliche Leiche gefunden wurde, hat die Polizei am Mittwochabend im Rhein-Neckar-Kreis zwei Personen festgenommen. Die 43 und 44 Jahre alten Männer werden verdächtigt, die Frau getötet zu haben. Sie wurden am Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt und in Justizvollzugsanstalten eingeliefert. Das teilten die Ermittler am Freitagmorgen mit.

Am Montag wurde verkündet, dass die Unbekannte als eine 27-Jährige identifiziert wurde, die zuvor als vermisst gemeldet worden war. Bei der jungen Frau handelte es sich um eine ukrainische Geflüchtete, die in einer Flüchtlingsunterkunft im Rhein-Neckar-Kreis untergebracht gewesen war. Nach Angaben der Polizei war die Getötete in den Tagen vor ihrem Verschwinden mit ihrer fünf Wochen alten Tochter und ihrer Mutter unterwegs.

Wo ist die Mutter?

Die Tochter sei unversehrt bei den beiden Verdächtigen bei deren Festnahme gefunden und vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht worden. Durch einen DNA-Test sei die Identität des Säuglings zweifelsfrei bestätigt. Mittlerweile befinde sich das Baby in Obhut des Jugendamtes.

Wo hingegen die 51-jährige Mutter der Toten ist, ist nach wie vor unklar. Die Polizei bittet weiter um Zeugenhinweise, die bei der Suche nach der Vermissten helfen könnten. Dass auch die Großmutter des Säuglings Opfer eines Verbrechens geworden ist, schließt die Polizei nicht aus. Weitere Angaben, etwa als wie wahrscheinlich dieses Szenario eingestuft wird, wollten die Beamten auf RHEINPFALZ-Nachfrage aus ermittlungstaktischen Gründen nicht machen. Auch zu den beiden Verhafteten teilte ein Polizeisprecher aus gleichem Grund keine weiteren Informationen mit. Die Staatsanwaltschaft Mannheim macht ebenfalls keine weiteren Angaben und verweist auf die laufenden Ermittlungen.

Polizei bittet um Zeugenhinweise

Spaziergänger hatten die Leiche der 27-Jährigen am Donnerstag, 7. März, gegen 10.20 Uhr an der Nato-Rampe unweit der Ortsgemeinde Ketsch bei Hockenheim, zwischen dem Herrenteich und dem Lusshof, gefunden. Tags darauf wurde bei der Obduktion bestätigt, dass die zu diesem Zeitpunkt noch Unbekannte durch „äußere Gewalteinwirkung“ zu Tode gekommen war. Die Kriminalpolizeidirektion Heidelberg und das Polizeipräsidium Mannheim hatten danach die Sonderkommission „Rampe“ eingerichtet.

Zwischenzeitlich hatten die Ermittler auch gefragt, wer am 6. oder 7. März im Bereich der Nato-Rampe ein Feuer geshen hat. Die Rampe liegt direkt auf der gegenüberliegenden Rheinseite der Kläranlage Speyer. Den Ermittlern war wohl eine Feuerstelle nahe des Leichenfundorts aufgefallen.

Nach wie vor bittet die Sonderkommission um Mithilfe aus der Bevölkerung. Zeugen können sich unter der Telefonnummer 0621 1744444 oder auf jeder Polizeidienststelle melden.

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