Kaiserslautern Hasspostings nach Polizistenmorden: 35-Jähriger festgenommen

Ein Kreuz steht an der Stelle, wo im Januar 2022 zwei Polizisten erschossen wurden.
Ein Kreuz steht an der Stelle, wo im Januar 2022 zwei Polizisten erschossen wurden.

Ein 35-Jähriger aus der Südwestpfalz ist in Kaiserslautern wegen Hasspostings zu den beiden nahe Kusel ermordeten Polizisten festgenommen worden. Ein Beamter erkannte den Gesuchten nach Polizeiangaben in seiner Freizeit. Der Mann wurde wenig später in der Innenstadt gestellt und ließ sich widerstandslos festnehmen.

Wie die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz auf Anfrage mitteilte, habe der Mann in Facebook-Kommentaren den Mord an den zwei Polizisten bei Kusel regelrecht gefeiert. Die beiden mutmaßlichen Täter soll er als Helden bezeichnet haben. Außerdem hat er laut Generalstaatsanwaltschaft in seinen Kommentaren die toten Beamten mit abstoßenden und primitiven Bezeichnungen massiv beleidigt. Man sehe damit die Tatbestände der Störung des öffentlichen Friedens sowie der Verunglimpfung des Andenkens Toter erfüllt. Der Mann sei der „Querdenker“-Szene zuzuordnen. Das Amtsgericht Koblenz hatte bereits am 13. Juni 2022 Haftbefehl erlassen.

Nach seiner Festnahme in Kaiserslautern klagte der Mann den Polizeiangaben zufolge auf der Dienststelle plötzlich über Schmerzen in der Brust. Der Rettungsdienst konnte bei einem Herz-EKG jedoch keine Auffälligkeiten feststellen. Als der Mann daraufhin in eine Zelle gebracht werden sollte, habe er angekündigt, überall zu erzählen, dass er von den Beamten misshandelt worden sei. Die Polizei prüft nun, ob er sich damit wegen der Ankündigung einer Straftat strafbar gemacht hat. Mittlerweile sitzt der 35-Jährige in Untersuchungshaft.

Wegen des Doppelmordfalls müssen sich seit Juni zwei mutmaßlicher Wilderer vor dem Landgericht in Kaiserslautern verantworten. Einer der beiden – ein 39-Jähriger – soll die beiden Beamten Ende Januar bei einer nächtlichen Verkehrskontrolle auf einer Landstraße erschossen haben, um die Enttarnung seiner Wilderei zu verhindern.

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