Hockey Deutsche Männer spazieren zur Olympia-Qualifikation

Besorgte mit einer Strafecke das 1:0: Hockey-Nationalspieler Tom Grambusch.
Besorgte mit einer Strafecke das 1:0: Hockey-Nationalspieler Tom Grambusch.

Pflichtaufgabe gelöst, Olympia-Ticket geschnappt: Die deutschen Hockey-Weltmeister fahren nach einer reifen Vorstellung zu den Sommerspielen nach Paris. Im vorentscheidenden Halbfinale des Qualifikationsturniers im Oman besiegte die Nationalmannschaft Außenseiter Pakistan mit 4:0 (2:0) – muss aber um Stürmer Christopher Rühr bangen, der mit einer Knieverletzung vom Feld humpelte.

„Wir sind einfach happy, dass wir uns heute unser Ticket gesichert haben“, sagte Topstürmer und Doppeltorschütze Niklas Wellen mit zufriedener Miene: „In Deutschland haben alle erwartet, dass wir es schaffen – und wir auch. Aber wenn du ein Halbfinale gegen Pakistan spielst, ist es nicht leicht. Wir haben heute unsere ganze Qualität gezeigt, besonders defensiv.“ Tom Grambusch (11.) und Wellen (40.) trafen per Strafecke für das Team von Bundestrainer Andre Henning, das im sportlich unbedeutenden Finalspiel am Sonntag (17.30 Uhr/Sportschau.de) auf den Sieger der Partie zwischen Großbritannien und Neuseeland trifft. Wellen (17.) und Justus Weigand (39.) mit einem Traumtor besorgten die weiteren Treffer aus dem Spiel heraus.

Dramatische Situation um Rühr

Deutschland startete wie erwartet dominant und druckvoll in die Partie gegen den dreimaligen Olympiasieger. Tom Grambusch, Bruder von Kapitän Mats, brach nach einer Strafecke erstmals den Bann, als er einen Torwartfehler zur verdienten Führung nutzte. Es folgte eine Schrecksekunde: Stürmer Rühr, 2013 und 2015 zum besten Nachwuchsspieler der Welt gewählt, knickte bei einer Angriffsaktion mit dem linken Knie weg und verließ anschließend unter starken Schmerzen das Feld. Eine Diagnose steht noch aus, doch Rühr, der nach einer Studiumspause erst kürzlich ins Team zurückgekehrt war, könnte eine lange Pause drohen. Das deutsche Team indes ließ sich von der dramatischen Situation nicht beirren. WM-MVP Wellen donnerte eine knallharte Rückhand zum 2:0 ins rechte Eck - Weigand tat es ihm in Hälfte zwei, mitten in einer Drangphase der Pakistani, gleich – und sorgte für die Vorentscheidung. Die erfolgreiche Qualifikation galt als Pflicht für das Team, das Anfang 2023 überraschend den WM-Titel errungen hatte.

Nach den Hockey-Frauen, den Basketball-Weltmeistern und den Volleyball-Männern ist die DHB-Auswahl das vierte deutsche Team aus den klassischen Mannschaftssportarten, das sich für Paris qualifiziert hat. Zudem haben die Team-Europameisterinnen im Tischtennis ihr Ticket sicher.

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