Ludwigshafen Desolate Finanzen: SV Südwest beantragt Insolvenzverfahren

Der neue Südwest-Vorstand: von links nach rechts: Harald Fuchs, Ronald Helbing, Giuseppe Marino, Marco Marino
Der neue Südwest-Vorstand: von links nach rechts: Harald Fuchs, Ronald Helbing, Giuseppe Marino, Marco Marino

Der SV Südwest Ludwigshafen, einst eines der Aushängeschilder im pfälzischen Fußball und Mitte der 60er Jahren knapp dran am Aufstieg in die Bundesliga, hat einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das hat Geschäftsführer Marcel Joch in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung bekanntgegeben.

Er zeichnete ein desolates Bild der Finanzen und der Finanzverwaltung des inzwischen in die A-Klasse abgestiegenen Vereins. So seien mehr als 10.000 Euro an Mitgliedsbeiträgen noch nicht gezahlt worden – unter anderem deshalb, weil der Verein von über 30 Prozent seiner Mitglieder nicht einmal eine Bankverbindung habe. Seit 2017 sei keine Körperschaftssteuererklärung mehr abgegeben worden, weshalb der Verein schon geraume Zeit nicht mehr als gemeinnützig gelte. Seither sei auch kein Vorstand mehr entlastet worden. Man würde die früheren Vorstandsmitglieder gerne für die Schäden haftbar machen. Doch dafür bedürfte es eines Anwalts, und auch der koste wieder Geld, sagte Joch.

Aufgrund der Situation waren aktuell mehrere führende Mitglieder des zuletzt gewählten Vorstands zurückgetreten. In der Versammlung hat sich nun der frühere Südwest-Spieler Giuseppe Marino zum neuen Vorsitzenden wählen lassen. Neuer Geschäftsführer ist Ronald Helbing. Für mehrere Ämter fanden sich keine Bewerber.

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