Neustadt Zwei aggressive Teams

Niederkirchen. Nach der 0:6-Niederlage des Frauen-Fußball-Zweitligisten 1. FFC Niederkirchen im DFB-Pokalachtelfinale gegen den Erstligisten SC Freiburg „ist die Stimmung nicht so prächtig“, gibt FFC-Trainer Goran Barisic zu. Nicht wegen des klaren Ergebnisses, sondern vor allem wegen der Art, wie die Pfälzerinnen verloren haben.

„Ich bin enttäuscht, dass das Team selbst nach dem 0:2 und 0:3 noch gehemmt war“, sagt der Coach. „Wir haben nicht auf das Freiburger Pressing reagiert – mit einem Diagonalpass oder, was ich bevorzuge, über den Sechser mit Kurzpassspiel.“ Barisic führt die schlechte Leistung auf mangelndes Training zurück: „Man kann einem Erstligisten nicht Paroli bieten mit nur einem Training pro Woche.“ Am Sonntag, 14 Uhr, tritt der FFC beim Tabellenachten VfL Sindelfingen an. Ein Team, das laut Barisic „sehr aggressiv spielt“. „Wenn wir nicht in der Lage sind, diese Härte anzunehmen, haben wir schon verloren“, warnt er, schränkt aber sofort ein, dass Sindelfingen „kein Gegner ist, vor dem man Angst haben muss“. Doch weiß der Trainer um ein großes FFC-Problem: „Was uns die ganze Saison verfolgt, ist, dass wir zehn Chancen brauchen, um ein Tor zu machen.“ Goran Barisic gehört übrigens nicht zu den Trainern, die in der Pause die ganze Zeit auf die Mannschaft einreden. „Ich finde, wenn die Mannschaft zu viel um die Ohren hat, soll man ihr auch eine Chance geben, alleine zu sein.“ So war er auch in der Halbzeit des Pokalspiels nach kurzer Zeit wieder alleine auf dem Platz. „Das meiste von dem, was man in der Kabine redet, wird eh nicht angenommen – jeder ist mit sich selbst beschäftigt“, sagt Barisic nicht unbedingt kritisierend, sondern eher verständnisvoll. Die Sindelfinger haben eine junge Mannschaft. „Mit einem Schnitt von unter 18 Jahren“, erzählt VfL-Abteilungsleiterin Heike Hofmann. Die Niederkirchener schätzt sie als eine körperbetonte Mannschaft ein, „die aggressiv spielt“. Hofmann: „Wir kommen mehr aus dem spielerischen Bereich.“ Als Saisonziel hat sich der VfL „einen Platz im gesicherten Mittelfeld“ vorgenommen. Erst vor einer Woche hatte er Saarbrücken ein 2:2 abgetrotzt. „Vom Spielverlauf her war das eine gefühlte Niederlage“, gibt Hofmann zu. Denn der VfL hatte mit 2:0 geführt und den Ausgleich in der Nachspielzeit kassiert. (sab)

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