Neustadt Zur Weihnachtszeit ein Baum erfreut

Gespendet von privat: der prächtige Diedesfelder Christbaum.
Gespendet von privat: der prächtige Diedesfelder Christbaum.

Im Weihnachtslied „O Tannenbaum“ heißt es „Wie oft hat nicht zur Weihnachtszeit, ein Baum von dir mich hoch erfreut“. Damit sich auch die Bürger in den Ortsteilen am jahrhundertealten Brauch erfreuen können, haben die Ortsverwaltungen individuelle Lösungen gefunden, um öffentliche Plätze mit Nadelbäumen schmücken zu können. Ehrenamtliches Engagement ist dabei den meisten gemeinsam.

Am Rathaus in Diedesfeld stehe wieder ein prächtiger Baum, freut sich Ortsvorsteher Roland Henigin. Privatleute hätten ihn gespendet, bevor das erprobte Helferteam aus Diedesfeldern wie Robert Schackert und Wilfried Schwarzweller ihn dann mit Hilfe von Freiwilligen Feuerwehrleuten aus Diedesfeld aufgestellt hätten. Wichtig im Team sei immer ein Motorsägenschein. Ebenso routiniert gehe es bereits seit Jahren in Duttweiler zu, berichtet Ortsvorsteher Gerhard Syring-Lingenfelder. Er erinnert sich noch, dass die Ortsteile von der Stadt mit Weihnachtsbäumen versorgt worden seien, bevor das aus Kostengründen gestrichen worden sei. Dank der Transportmöglichkeiten von Winzer Reiner Bossert habe er dieses Jahr einen schönen, fast sechs Meter hohen Baum aus Privatbesitz mit Ortbeiratsmitglied Walter Scharfenberger, Markus Scherer von der Landjugend und dem THW-erfahrenen Armin Locker auf dem Dorfplatz aufstellen können. „Da hatte mich Dirk Herber, mein Mußbacher Kollege, angerufen, ob ich einen Baum brauchen könne“, schildert Syring-Lingenfelder die Amtshilfe. Genau diesen Baum aber habe man sich bereits besorgt gehabt, sagt er lachend über die kurzen Wege. Erfreut schildert er, wie ihn dann die Kinder der Kindertagesstätte, unterstützt von Bossert und Scherer, mit Weihnachtsschmuck um die bereits drapierte Lichterkette überrascht hätten. „So etwa 50 bis 60 Bäume sind es in Hambach schon“, rechnet Doris Schäfer von der Hambacher Ortsverwaltung den Bedarf nach. Denn um das Rathaus bis in den Herr’schen Hof hinein werden die Nadelbäume aufgestellt, um vorweihnachtliche Stimmung zu verbreiten. Nicht immer trifft dabei die umgangssprachliche Bezeichnung Tannenbaum zu – es können zum Beispiel auch Fichten dekoriert werden. Ortsvorsteherin Gerda Bolz organisiere die weihnachtliche Dekoration mit Ortsbeiratsmitgliedern, Winzern und Ausstellern des Weihnachtsmarktes – auch hier ein Gemeinschaftswerk, bei dem die Bäume aus dem Stadtwald kämen. „In Lachen-Speyerdorf, wo ich ebenfalls in der Ortsverwaltung tätig bin, ist der Verein der Hammpeter seit Jahren dafür zuständig, den Tannenschmuck zu organisieren“, so Schäfer. In Mußbach beschränke man sich auf einen großen Baum an öffentlicher Stelle von privat. „Den stellt bei uns am Rathaus seit Jahren Christian Fecht mit der Freiwilligen Feuerwehr“, erklärt Sina Herber, Frau des Ortsvorstehers Dir Herber. In Geinsheim höre sich Bruno Schuler jeweils schon frühzeitig im Auftrag der Ortsverwaltung um, ob jemand beispielsweise seine Tanne spenden wolle, weil sie ihm im eigenen Garten zu groß geworden sei, berichtet Ortsvorsteher Reinhard Nebel. Gleichzeitig bedauert er: „Dieses Jahr fällt das ja nun vor der Ortsverwaltung wegen der Platzneugestaltung aus, denn bei fehlender Halterung kann kein Baum gestellt werden.“ Doch in der Kirche stehe ein ebenso großer wie schöner Baum. Gimmeldingen habe dank des Organisationstalents des Verkehrs- und Verschönerungsvereins „ein paar kleine Bäumchen“ neben der Ortsverwaltung stehen, schildert Ortsvorsteherin Claudia Albrecht. Sie begrüßt außerdem das Engagement von Privathaushalten, die sich um weitere Tannendekorationen vor ihren Haustüren kümmerten. In Königsbach überlasse man die Organisation eines großen Baums den Anwohnern, schildert Ortsvorsteherin Alexandra Schaupp. An der Ortsverwaltung gebe es keine Vorrichtung, so dass Dorfbewohner eine Tanne an der katholischen Kirche St. Johannes aufgestellt hätten. Begeistert hätten sich die Bürger von der Aktion der Willkomm-Gemeinschaft gezeigt: Von ihr erhielten die Kindergärten Weihnachtsbäume (wir berichteten). „Unser finanzielles Engagement ist hier betraglich begrenzt“, sagt Willkomm-Vorstandsmitglied Andreas Böhringer zur Spende. Aber wenn eine Ortsverwaltung Bedarf habe, könne man ihr kostengünstig einen Baum vermitteln, der dann auch gebracht und aufgestellt werde. Die Ortsverwaltung Haardt freue sich in diesem Jahr über eine Tannenspende auf dem Schulhof, sagt Ortsvorsteher Richard Racs.

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