Neustadt Zur Sache: 50 Jahre Steinmeyer-Orgel in Winzingen

Als ab 1960 Pläne zum Bau eines größeren evangelischen Gotteshauses im Neustadter Osten erstellt wurden, beauftragte das Presbyterium 1962 die renommierte Orgelwerkstatt Steinmeyer im bayerischen Oettingen mit dem Bau einer Orgel. Man entschloss sich zu einem seitlichen, asymmetrischen Aufbau der Gehäuse aufgrund des damals noch bestehenden großen Kirchenchors, der einigen Raum auf der Empore für sich beanspruchte. Steinmeyer konnte die angestrebte Dreimanualigkeit mit Kronwerk, Hauptwerk und Schwellwerk sowie Pedal ebenso optimal umsetzen wie die Prospektgestaltung des Instruments mit seinen damals 32 Registern, Kostenpunkt 156.000 Mark. Im Frühjahr 1965 hatte die Werkstatt mit der Ausführung in Oettingen begonnen, im November 1966 wurde das Instrument innerhalb von knapp vier Wochen in Neustadt aufgebaut, intoniert und gestimmt. Am zweiten Adventssonntag, dem 4. Dezember 1966, übergab Dekan Werner E. Linz die neue Orgel bei einem feierlichen Gottesdienst ihrer Bestimmung. Nachmittags konnte sich die Gemeinde bei einem Festkonzert, gespielt von Adolf Graf und dessen Schüler Karl Hochreither, von der klanglichen Vielfalt überzeugen. „Die Orgel stellt ein vorbildliches Beispiel gegenwärtiger Orgelbaukunst dar. Es ist ein Instrument, das den wichtigsten Anforderungen des liturgischen wie konzertanten Orgelspiels voll gewachsen ist und zu den besten des pfälzischen Raumes gerechnet werden muss“, heißt es damals in einer Expertise. Als vielseitig erwies sich die Orgel in der Tat bei Interpretationen von Werken insbesondere der norddeutschen Barockzeit. Doch schon bei süddeutschen Meistern und erst recht bei zeitgenössischer französischer Literatur zeigten sich klangliche Defizite. So nahm man im Zuge der Kirchenrenovierung 1996/1997 auch die Restaurierung und Erweiterung der Orgel auf vier Manuale und 44 Register in Angriff. Sie ist damit die größte Orgel im Raum Neustadt. „Mit einem vertretbaren Aufwand hat die Firma Steinmeyer ein optimales Ergebnis erzielt“, schrieb Gero Kaleschke in der 1997 von ihm verfassten Festschrift zur Einweihung, |anzi

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