Neustadt Zurück in der Heimat

Ökumenische Eintracht – die ist Frank Schuster nicht fremd. Schließlich ist der neue Pfarrer der protestantischen Martin-Luther-Kirchengemeinde seit Jahrzehnten mit einer Katholikin verheiratet. Und er bringt viel Erfahrung von seiner alten Wirkungsstätte in Kaiserslautern mit. Gestern wurde der 50-Jährige ins neue Amt eingeführt.

Die Martin-Luther-Kirche ist groß, erinnert fast ein wenig an die Versöhnungskirche auf dem Kaiserslauterer Bännjerrück, wo Frank Schuster die vergangenen 24 Jahre gewirkt hat. Trotzdem war sie gestern Morgen sehr gut gefüllt. Schließlich wurde nicht nur ein Pfarrer eingeführt, sondern wurde danach das traditionelle ökumenische Gemeindefest gefeiert. Bereits in der Kirche, vor allem aber im Garten fanden sich folglich Protestanten und viele Katholiken der Pfarrei St. Josef zusammen. Ein passendes Willkommen für einen Pfarrer, der schon lange in Sachen Ökumene unterwegs ist, nicht nur privat. Folgerichtig sah sein Amtskollege Pfarrer Jürgen Leonhard in seiner Begrüßung denn auch eine ökumenischen Eintracht, „die kaum zu toppen“ sei – auch wenn er dabei auf das Ehepaar Schuster abzielte. Vom vielleicht verspürten Heimweh Schusters, dem gebürtigen Neustadter, sprach Dekan Armin Jung. Nach über zwei Jahrzehnten in der Westpfalz – zunächst als Vikar an der Kaiserslauterer Apostelkirche, dann als Pfarrer an der Stiftskirche und schließlich an der Versöhnungskirche Kaiserslautern – komme der 50-Jährige nun zurück in seine Heimat. „Nehmt euren Pfarrer freundlich auf“, rief der Dekan den Gläubigen zu, bevor er Frank Schuster die Urkunde überreichte, mit der die Kirchenregierung in Speyer ihm sein neues Amt verlieh. Dabei assistierten Pfarrer Jürgen Leonhard und Presbyterin Ursula Baade. In der Martin-Luther-Gemeinde wird Schuster für das Pfarramt Winzingen zuständig sein. Begleitet von den Klängen des Posaunenchors und der Orgel war es dann an Schuster, seine erste Predigt in der Martin-Luther-Kirche zu halten. Mit Blick auf die Gemeindemitglieder sprach er, angelehnt an Paulus, davon, dass Pfarrer nicht Herren des Glaubens seien, „sondern Gehilfen eurer Freude“. Ungewohnt zunächst in Kaiserslautern, für die Neustadter bereits ein normales Bild: Auch Frank Schuster erschien gestern in einer Albe (weiß) und einer Stola in den Farben des Kirchenjahrs, so, wie es beispielsweise auch Dekan Jung immer wieder tut. Positiver, freundlicher und angenehmer als der Talar (schwarz) – so hatte er den Wechsel bei der liturgischen Kleidung bereits in Kaiserslautern begründet. Nur zu Beerdigungen, da komme der Talar weiter zum Einsatz. (ahb)

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