Neustadt „Zum Schluss zu hektisch“

PFULLINGEN. Als der pinkfarbene Mannschaftsbus der TSG Haßloch eineinhalb Stunden nach der Schlusssirene Richtung Pfalz rollte, war die Enttäuschung noch nicht wieder aus den Gesichtern der Spieler gewichen. Nur um Haaresbreite hatte das Team von Trainer Admir Kalabic beim VfL Pfullingen mit 29:30 (14:15) den Kürzeren gezogen.

Zwei Nachlässigkeiten in der dramatischen Schlussphase hatten den TSG-Handballern im Neulingsduell der 3. Liga Süd einen Punkt gekostet. Bitter, denn sogar ein Sieg zum Saisonstart war möglich gewesen. Und das ohne die verletzten Kräfte Elvijs Borodovkis, Michal Kurka und Jörn Christmann, aber mit dem reaktivierten Matthias Röder, der vor dem Match nur wenige Male mittrainiert hatte. „In der hektischen Endphase gab es zwei, drei unnötige Aktionen. Aber uns hat auch das Quäntchen Glück gefehlt“, trauerte Steffen Dietz. Der Rechtsaußen hatte mit fünf Toren eine gute Figur abgegeben und die TSG vor allem in der zweiten Halbzeit auf Kurs gehalten. Dietz war es auch gewesen, der die Haßlocher nach einem Fünf-Tore-Rückstand (16:21) in der 36. Minute, als die Pfullinger scheinbar nicht mehr zu stoppen waren, erstmals wieder mit 24:23 in Führung gebracht hatte. Nach einem Durchhänger kurz nach dem Seitenwechsel hatten die Gäste durch unnötige Ballverluste den Anschluss verloren, nachdem sie bis zur 16. Minute ständig vorne gelegen und dabei trotz dezimierten Kaders eine ausgebuffte Leistung geboten hatten. Aber das Kalabic-Team, in dem nach der Pause Ilan Eigenmann für Daniel Schlingmann im Tor stand, ließ sich nicht abschütteln, kämpfte sich zurück und hatte in dem ausgeglichenen Duell der Oberliga-Meister den Sieg vor Augen. Erst recht, als erneut Steffen Dietz in der 55. Minute (28:27) und Marco Widmann kurz darauf (29:28) die Orangefarbenen erneut in Führung geworfen hatten. Die mitgereisten Haßlocher Fans in der Pfullinger Kurt-App-Halle peitschten ihre Mannschaft weiter an. VfL-Trainer Till Fernow schickte wieder Simon Tölke, der acht Minuten lang pausiert hatte, ins Tor. Und die Nummer eins wehrte zweimal ab. Aber auch Eigenmann parierte. Gegen den Wurf von Kreisläufer Nico Hiller 1:01 Minuten vor dem Abpfiff hingegen war der TSG-Torwart machtlos. Aber noch war genügend Zeit, um den Ausgleich zu erzielen. Doch ein Ballverlust durchkreuzte den Traum vom ersten Punktgewinn. „Wir waren zum Schluss hin einfach zu hektisch“, sagte Steffen Dietz. „Das waren in den letzten zwei Spielminuten ein, zwei Fehler zu viel. Da haben wir die Bälle einfach weggeschmissen. Meiner Meinung nach hätten wir einen Punkt verdient gehabt“, resümierte Kalabic. Der TSG-Trainer vermutete, dass die Aufholjagd Mitte der zweiten Halbzeit wohl an den Kräften seiner Spieler gezehrt hatte: „Nur so kann ich mir erklären, dass zum Schluss die Konzentration fehlte. Dennoch haben wir wieder was gelernt, was uns für die Runde gut tun wird.“ VfL-Coach Fernow war nach dem glücklichen Sieg erleichtert: „Man hat gesehen, dass meine Mannschaft extrem nervös war.“ So spielten sie TSG Haßloch: Schlingmann, Eigenmann (31.-60.) – Masica (6), Schubert (2), Kern, Widmann (5), Seelos (3), Zellmer (1), Röder (3), Gregori, Bösing (2), Zimmermann (2), Dietz (5). Spielfilm: 2:4 (5.), 7:8 (15.), 12:8 (20.), 15:14 (HZ), 18:16 (34.), 21:16 (36.), 21:21 (44.), 23:24 (48.), 26:26 (53.), 27:28 (55.), 28:29 (56.), 30:29. Schiedsrichter: Jung/Washington (Filderstadt/Holzgerlingen) . Zeitstrafen: 2/4. Zuschauer: 650.

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