Neustadt Zum Saisonende ein brisantes „Finale“

«Neustadt/Maikammer/Hassloch.» In einer englischen Woche biegen die Mannschaften der Fußball-A-Klasse Rhein-Mittelhaardt auf die Zielgerade ein: Tabellenführer VfB Haßloch kann am Maifeiertag mit einem Sieg im Spitzenduell bei Verfolger SG Edesheim/Roschbach einen Riesenschritt Richtung Meisterschaft machen. Der TSV Königsbach dagegen braucht dringend Punkte zum Ligaverbleib.

Beim Tabellenletzten TuS Maikammer kommt ungewohnte Freude auf: Fleiß und Engagement wurden mit einem 4:2-Erfolg bei Phönix Schifferstadt II, dem zweiten Saisonsieg, belohnt. „Zweimal holten wir einen Rückstand auf und hätten sogar höher gewinnen müssen“, spricht TuS-Trainer und Doppeltorschütze Hasan Sahin von „toller Moral“. Er glaubt wieder an eine Rettung: Maikammer könne den VfL Neustadt noch überholen und steige dann als Vorletzter nicht ab. Zum brisanten Saisonfinale am 26. Mai spielt der TuS daheim gegen den VfL. Bereits heute, Dienstag, 19.30 Uhr, geht es für Maikammer auf eigenem Terrain gegen den SV Altdorf-Böbingen. Drei Spieltage standen auch die Gäste auf dem letzten Platz, kletterten aber dank einer Serie von 13 Punkten (14:7 Tore) auf Rang acht. „Ich hoffe, dass uns der Erfolg in Schifferstadt Mut macht“, sagt Sahin. Am Sonntag (15 Uhr) dürfte der Tabellenletzte beim Tabellenersten VfB Haßloch dagegen auf ziemlich verlorenem Posten stehen. Zumal die Leistungsträger Stefan Dieser und Can Hassan voraussichtlich fehlen. Mit deutlichen Siegen in Neustadt (5:1) und Harthausen (4:0) hat Primus VfB Haßloch den zuletzt geschmolzenen Vorsprung zu den Verfolgern wieder auf acht Zähler ausgedehnt. „Ich habe davor gewarnt, sich auf dem dicken Punktepolster auszuruhen“, blendet VfB-Trainer Martin Schlegel auf verpatzte Auftritte zurück. Vor dem Topspiel bei der SG Edesheim/Roschbach (morgen, Mittwoch, 16 Uhr) sieht er seine Mannschaft wieder auf Kurs. „Wir wollen kein Spiel mehr verlieren“, sagt Schlegel entschlossen. Nach elf Spielen ohne Niederlage waren die Gastgeber dem VfB auf den Fersen, verloren jedoch zuletzt an Boden. „Drei Punkte in Roschbach bedeuten einen wichtigen Schritt Richtung Titel.“ Schlegel rechnet allerdings auch noch mit Angriffslust des neuen Tabellenzweiten TuS Mechtersheim II. Am Sonntag erwartet Haßloch den TuS Maikammer. „Normalerweise eine klare Angelegenheit für uns. Aber jedes Spiel muss erst gespielt werden“, warnt Schlegel vor Leichtsinn. Burak Degirmenci ist für beide Partien noch gesperrt, der Einsatz von Kevin Klein (Oberschenkelverletzung) scheint fraglich. Unter dem neuen Trainerduo Peter Ohlinger und Niko Hatoupis hat der TSV Königsbach dreimal nicht verloren (7 Punkte, 9:3 Tore) und auf einem Nichtabstiegsplatz Anschluss ans untere Mittelfeld der Tabelle gefunden. Ein Erfolgsgeheimnis gibt es für Peter Ohlinger nicht: „Die Jungs machen ihre Arbeit, sind fleißig, ziehen alle mit und sind ganz heiß auf die nächsten Spiele. Klar, die gute Serie gibt natürlich Selbstvertrauen.“ Der gegen Seebach (1:1) mögliche, aber verpasste Sieg soll schnell nachgeholt werden: Die Begegnungen daheim gegen den Tabellenelften FV Heiligenstein (Mittwoch, 15 Uhr) und beim SV Phönix Schifferstadt II (Sonntag, 15 Uhr) bezeichnet Peter Ohlinger als „Schlüsselspiele zum Klassenverbleib“. In der „englischen Woche“ will der TSV Königsbach deshalb sechs Punkte buchen, am ebenso abstiegsgefährdeten FV Heiligenstein vorbeiziehen und einen sicheren Tabellenrang festigen. Mit 29:107 Treffern besitzt der VfL Neustadt das mit Abstand schlechteste Torverhältnis in der A-Klasse. Im Schnitt 4,3 Gegentreffer pro Spiel zeugen in der Regel von schwacher Defensivarbeit. VfL-Trainer Thomas Wünstel sieht es nicht ganz so: „Das Hauptmanko ist unsere miserable Chancenverwertung. Auch im Spiel gegen Iggelheim waren wir 70 Minuten beim Stande von 1:1 gleichwertig. Wir haben Möglichkeiten zur Führung, spielen auf Angriff, treffen trotz vieler Chancen nicht und werden dann sträflich ausgekontert.“ Die Mannschaft breche in der Abwehr deshalb aber nicht auseinander. „Es schwinden in der Zwangslage nur Selbstvertrauen und Motivation“, stellt Wünstel fest. Am Donnerstag, 2. Mai, 19.30 Uhr, muss sich VfL Neustadt beim FV Dudenhofen II gegen die stärkste Abwehr der Liga stemmen und am Sonntag, 15 Uhr, kommt der ebenfalls abstiegsbedrohte TSV Lingenfeld zum Kellerduell an die Haidmühle. Personell gerät der VfL in der Bredouille. Wünstel: „Gegen Iggelheim hatten wir keinen einzigen Ersatzspieler auf der Bank“.

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