Neustadt Zu nah am Hambacher Schloss

So könnte die geplante Halle mal aussehen – mit Blick auf das Schloss.
So könnte die geplante Halle mal aussehen – mit Blick auf das Schloss.

Bauvorhaben im Außenbereich sind immer ein heikles Thema. Das bekommt jetzt auch ein Diedesfelder Weingut zu spüren. Für eine Fläche auf Hambacher Gemarkung hat es Ideen entwickelt. Auf viel Gegenliebe stößt es allerdings nicht damit.

Ein Diedesfelder Weingut will einen Teilbereich seines Betriebs auf die Hambacher Gemarkung „Im Seidenstrick“ auslagern. Der Ortsbeirat Hambach hat dies im November 2018 abgelehnt. Anschließend wurden dem Weingut drei Alternativflächen vorgeschlagen, die dieses für nicht geeignet hält. Am Donnerstagabend war die Bauvoranfrage Thema in der Sitzung des Umweltausschusses – auch der erteilte den Plänen eine klare Absage. Am Dienstag wird sich der Hambacher Ortsbeirat erneut mit der Sache beschäftigen.

Betroffenes Gelände umfasst 10.000 Quadratmeter

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Meinung des Ortsbeirats ändern wird“, sagte Kurt Werner, selbst Mitglied in dem Hambacher Gremium und am Donnerstag als Gast im Umweltausschuss. Bei der ersten Beratung in Hambach waren die Pläne des Weinguts allerdings noch umfangreicher: Auf einem Gelände von rund 10.000 Quadratmetern sollten im ersten Schritt ein Fass- und ein Leergutlager entstehen sowie in weiteren Bauabschnitten eine Unterstellmöglichkeit für den Maschinenpark, Betriebswohnungen, eine Vinothek und Wohnmobilstellplätze. Inzwischen ist das Weingut erheblich zurückgerudert und plant nur noch eine Lagerhalle mit integrierter Wohnung sowie drei Wohnmobilstellplätze. Aber auch diesem Wunsch erteilte der Umweltausschuss bei nur einer Ja-Stimme eine Absage. Die wichtigsten Begründungen: Die geplante Fläche liege zu nah beim Hambacher Schloss und werde die Sicht stören. Sie sei zu weit weg vom eigentlichen Betrieb, vom Ort sowie von bereits erschlossenen Straßen, was zu vermehrtem Verkehr auf landwirtschaftlichen Wegen führe. Und die vorgeschlagenen Alternativen (zwei im Diedesfelder Ölgässel, eine im Johanniskirchl) seien aus landschaftlicher und verkehrstechnischer Sicht deutlich geeigneter, doch die lehne das Weingut ja ab.

Es muss "Im Seidenstrick" sein

Bei dem Betrieb, der in der öffentlichen Sitzung nicht namentlich genannt wurde, handelt es sich um das Weingut Kriegshäuser. Entsprechende Informationen der RHEINPFALZ bestätigte gestern Inhaber Karl Kriegshäuser. In Diedesfeld verfüge man zwar über einen sehr großen Betrieb: „Aber bei uns wird’s eng.“ Deshalb strebe man die Teilauslagerung an – und zwar unbedingt auf der Fläche in der Gemarkung „Im Seidenstrick“. Die Alternativvorschläge seien aus vielerlei Gründen nicht geeignet – das Weingut hat dies in seinem erneuten Antrag ausführlich begründet. Trotz des negativen Votums im Umweltausschuss hofft Kriegshäuser auf eine Genehmigung. Man wolle „nichts Unnötiges“ bauen, lediglich eine Halle mit dazugehöriger Wohnung und komplett begrüntem Grasdach sowie drei Wohnmobilstellplätze. „Vielleicht kann man ja mit dem Bauherrn doch noch ins Gespräch kommen und nach Alternativen suchen“, sagte Umweltdezernentin Waltraud Blarr.

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