Neustadt Windpark mit Werke-Beteiligung

Die Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG (THEE), an der auch die Haßlocher Gemeindewerke (GWH) beteiligt sind, hat bei Kandrich (Kreis Bad Kreuznach) zusammen mit der Rheinhessischen Energie- und Wasserversorgungs-GmbH einen Windpark in Betrieb genommen. Dieser soll 54 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr ins öffentliche Netz einspeisen und so 15.000 Haushalte versorgen.

Laut einem Ratsbeschluss von 2010 beteiligen sich die GWH nach und nach bis zu einer Höhe von 2,5 Millionen Euro an der Thüga Erneuerbare Energien (THEE). Bis jetzt haben die Haßlocher Werke eine Million Euro eingezahlt. Die THEE ist eine Finanzierungsgesellschaft, die aus 46 Partnern der Thüga-Gruppe besteht, zu denen auch die GWH zählen. Das Unternehmen hat in sieben Bundesländern über 100 Windenergieanlagen in Betrieb. Die Thüga ist deutschlandweit das größte kommunale Netzwerk lokaler und regionaler Energieversorger. Sie ist an rund 100 Unternehmen beteiligt, davon 90 aus der Energiebranche. Die GWH haben sich 2009 über den aus fast 50 kommunalen Versorgern bestehenden Verbund „Kom 9“ an der Thüga beteiligt, um gegenüber den vier Großen der Energiebranche (RWE, Eon, Vattenfall und EnBW) bestehen zu können. Die Thüga AG ihrerseits ist mit einem Anteil von 25,1 Prozent Gesellschafterin der GWH. Beim neuen Windpark in Kandrich beträgt der Gesellschaftsanteil der THEE 20 Prozent. Das Unternehmen erhöht damit seine Erzeugungsleistung auf 207 Megawatt. Sowohl die Gemeindewerke als auch die Haßlocher Verwaltungsspitze begrüßen das 32 Millionen Euro teure Projekt. GWH-Geschäftsführer Manfred Schlosser nannte es einen „Meilenstein“, da dies der erste Windpark sei, „den unsere Beteiligung, die THEE, zusammen mit Partnern selbst entwickelt hat“. Das mache ihn zuversichtlich, „diese Kompetenz auch in unserer Region den Kommunen anbieten zu können“. Nach Ansicht von Bürgermeister Lothar Lorch (CDU) ist der Windpark in Kandrich ein „bundesweites Vorzeigeprojekt“: Alle Standortflächen der Anlagen gehörten den beteiligten Kommunen, was den Vorteil habe, dass die Pachterträge den Kommunen und damit allen Bürgern der Region zufließen. Außerdem befänden sich sind 50 Prozent des Windparks über ein Beteiligungsmodell in der Hand von Bürgern überwiegend aus der Region. (guh)

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