Neustadt Wie die Polizei mit Vandalismus-Fällen umgeht

Das verunstaltete Kreuz bei Königsbach.
Das verunstaltete Kreuz bei Königsbach.

Immer wieder kommt es in den Weinbergen rund um Neustadt zu Vandalismus. Obwohl etliche Fälle angezeigt werden, gestaltet sich die Aufklärung als sehr schwierig. Was ein aktuelles Foto einer Haardter Bürgerin beweist.

Angela Kalous hat vor einigen Tagen ein verunstaltetes Wegekreuz bei Königsbach fotografiert und ist sich dabei sicher: „Hier sind Vandalen am Werk, deren Aktionen unzweifelhaft auch strafrechtlich relevant sind.“ Dieser Einschätzung stimmen das städtische Ordnungsamt und die Neustadter Polizei uneingeschränkt zu. Beide kennen das beschmierte Objekt auch – die Ermittlungen dazu laufen seit Wochen. Beide erinnern zudem an mehrere Fälle im September.

Im konkreten Beispiel hat die Stadt sogar eine Belohnung von 500 Euro für Hinweise ausgesetzt. Unbekannte haben laut Stadt schon zweimal der Jesusfigur am Flurkreuz den Kopf abgeschlagen. Beim zweiten Mal ist der Kopf sogar entwendet worden. Am 6. oder 7. September ist das Kreuz sowie die Jesus-Figur außerdem besprüht worden. Weitere Schmierereien haben die unbekannten Täter auf dem Sockel des Sühnekreuzes hinterlassen. Auffällig dabei: Das „a“ ist in Maschinenschrift geschrieben ist und das „r“ wirkt wie ein „c“. Doch trotz aller Informationen und der Belohnung: Zeugen haben sich nicht gemeldet.

Freiheitsstrafe möglich

Das bestätigt auch die Polizei: „Die Sachbeschädigung wurde bereits Mitte September angezeigt.“ Und wie von Angela Kalous richtig vermutet, stufen die Ermittler sie nicht als missratenen „Dumme-Jungen-Streich“ ein, wie Matthias Reinhardt von der Neustadter Inspektion betont: „Bei dem Vorfall handelt es sich um eine Gemeinschädliche Sachbeschädigung, die mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft werden kann.“

Allerdings braucht die Polizei Zeugen oder konkrete Spuren, um die Täter überführen zu können. Daher lautet der klare Appell auch, dass Bürger sich bitte melden sollen, wenn sie etwas Verdächtiges beobachtet haben – entweder per E-Mail, über das Online-Portal der rheinland-pfälzischen Polizei oder auch telefonisch oder persönlich in der Dienststelle. Erst wenn alle Fakten gesammelt seien, könne die Strafanzeige der Staatsanwaltschaft vorgelegt werden.

Für Spaziergänger wie Angela Kalous bleibt einstweilen nur die Erkenntnis, dass die Behörden diese Vandalismus-Fälle ernst nehmen und entsprechend verfolgen. Aber gelingen kann dies eben nur, wenn Zeugen dazu beitragen können, die Täter zu erwischen. Was auf weitläufigen Feldwegen aber nicht einfach ist.

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