Neustadt Wenig Torwarttraining für die Torhüterin

NIEDERKIRCHEN. Eine Aufholjagd steht an für den 1. FFC Niederkirchen, der in der 2. Frauen-Fußball-Bundesliga Süd morgen (14 Uhr) gegen den SV Weinberg in die Rückrunde startet.

Dabei meint es der Spielplan gut mit der Mannschaft des neuen Trainers Markus Bähr. Der Dossenheimer hatte Mitte Dezember noch vor dem letzten Spiel der Hinrunde den glücklosen Goran Barisic abgelöst. Mit einem 2:0-Sieg über Schlusslicht FC Montabaur hatte der FFC einen versöhnlichen Jahresabschluss gefeiert. Aber die drei Punkte waren gegen einen sehr aggressiven Gegner erzittert. Die Verunsicherung nach dem Trainerwechsel war der Mannschaft deutlich anzumerken. Nun liegt die siebenwöchige Vorbereitung hinter dem Team. Die gute Nachricht ist: Markus Bähr, der Ex-Profi, der mit seiner Familie in Dossenheim lebt, ist angekommen in Niederkirchen. Der 40-Jährige fühlt sich wohl in der Pfalz, schätzt die „familiäre Atmosphäre im Verein“ und geht eigentlich auch recht zuversichtlich das Kommando Klassenverbleib an. In der vergangenen Runde hatte der FFC mit 30 Punkten am Ende Platz sieben belegt. Da scheinen neun Punkte zur Halbzeit eine große Hypothek. Aber mit Aachen und Montabaur – beides Aufsteiger – sind eigentlich zwei Teams in der Liga, die der FFC einfach hinter sich lassen muss. „Wir haben sieben Heimspiele und die Konkurrenten im Abstiegskampf alle bei uns zu Hause. Ich sag’s ganz ehrlich, wenn wir das nicht packen, dann haben wir es nicht verdient in der Liga zu bleiben“, sagt Bähr. Ihm steht in Björn Streib seit diesem Jahr ein neuer Torwarttrainer – die Position war eine Zeit lang vakant – zur Seite. Das ist eine gute Nachricht für die Nummer 1, Josy Rothmann, für die es momentan allerdings sehr schwer ist, zum Training zu kommen. In Sprendlingen arbeitet die Westpfälzerin seit Dezember als Physiotherapeutin, weshalb sie bisher kaum in den Genuss des Torwarttrainings kam. In die Rückrunde geht sie mit gemischten Gefühlen. „Ich hoffe einfach, dass wir ein bisschen mehr Glück haben als in der Hinrunde.“ In Juliane Fuchs (17) hat sie eine neue Stellvertreterin. Von der Qualität des Teams ist Bähr überzeugt. „Das Potenzial ist da, es gehört im Fußball aber eben auch mehr dazu, um Erfolg zu haben.“ Die Vorbereitung ist aus seiner Sicht durchwachsen verlaufen, weil es viele kranke und verletzte Spielerinnen gegeben hat. Und das hat sich auch in den Testspiel-Ergebnissen niedergeschlagen. Gegen den TSV Neckarau (Oberliga) hat es einen 6:1-Sieg gegeben, gegen Eintracht Frankfurt (Regionalliga) ein 1:2 und am Faschings-Wochenende gegen den Ligakonkurrenten 1. FC Saarbrücken eine 1:8-Klatsche. Das gute daran: So hat der im Frauenfußball neue Markus Bähr wenigstens seinen saarländischen Kollegen Winnie Klein kennengelernt, der Ligasprecher (und -Insider) ist. „Vielleicht war es ein guter Warnschuss“, kommentiert Bähr die Niederlage. Mit der hat er sich aber nicht groß aufgehalten, sondern hat lediglich angesprochen, was in dem Spiel „nicht so gut war“. Nicht so gut in der Hinrunde war die Torausbeute. 14 Treffer, von denen Silvana Arcangioli, die aufgehört hat, sechs erzielte, waren mager. Da hat Bähr in der Vorbereitung auch den Hebel angesetzt. „Wir haben Spielformen gemacht, in denen du eben viele Tore schießt. Das ist gut für das Selbstvertrauen“, meinte er. Spielerinnen habe der FFC genug, die torgefährlich seien. Vor allem von der routinierten Nadine Fols, die zuletzt gefehlt hatte, erhofft er sich eine Belebung des Offensivspiels. Nach ihrem Schlüsselbeinbruch ist Innenverteidigerin Sabrina Esslinger wieder fit. Dem FFC fehlen zum Rückrundenauftakt die operierte Kathrin Becker, die kranke Marie-Kristin Müller und Chantal Fuchs (Schleimbeutelentzündung im Knie). (cka)

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