Neustadt Weg mit den Tabus

Haßloch ist jetzt „Lokale Allianz für Menschen mit Demenz“: Um die Bürger für den Umgang mit demenzkranken Menschen stärker zu sensibilisieren, wird das Seniorenbüro von einer Fachkraft unterstützt, deren Stelle zu 100 Prozent der Bund finanziert.

Als Projektkoordinatorin steht Diplom-Psychologin Mirjam Kriesel-Knobloch im Seniorenbüro Beate Gebhard-Diehl zur Seite. Die Projektleitung hat der Zweite Beigeordnete Ralf Trösch (SPD). Auch Öffentlichkeitsarbeit und Infoveranstaltungen werden aus den Fördermitteln bestritten. Aus dem Bundesprogramm „Lokale Allianz für Menschen mit Demenz“ bekommt die Gemeinde einen Zuschuss von 10.000 Euro. Das zweijährige Projekt läuft noch bis 31. August 2016. Der Förderbetrag wird in drei Teilen ausgezahlt: dieses Jahr 1667 Euro, 2015 bis zu 5000 Euro, 2016 bis zu 3333 Euro. Ziel sei es, die Nachhaltigkeit beim Thema Demenz zu gewährleisten und das bestehende Netzwerk an Kooperationspartnern auszubauen, sagte Beate Gebhard-Diehl bei der Vorstellung des Projekts. Auch der Austausch mit anderen Lokalen Allianzen sei wichtig. Schon länger ist die Sensibilisierung der Bürger für den Umgang mit Demenzkranken in der Gemeinde ein Thema. Seit 2006 gibt es den Arbeitskreis „Netzwerk Demenz“ des Kreises Bad Dürkheim, in dem auch Haßlocher Organisationen vertreten sind. 2012 und 2014 hat die Gemeinde gemeinsam mit örtlichen Akteuren Veranstaltungsreihen „Für ein besseres Leben mit Demenz“ organisiert. Dieses lokale Netzwerk wird künftig gemeinsam als „Lokale Allianz für Menschen mit Demenz“ agieren. Kooperationspartner sind die Sozialstation, Pflegestützpunkt, Kirchen, Theodor-Friedrich-Haus, Seniorenzentrum Rebental, Seniorenbeirat, Polizeiinspektion und Gewerbeverein. 2015 sind unter anderem geplant: Am 3. März liest auf Anregung des Seniorenzentrums Rebental im Kulturviereck Katrin Hummel aus ihrem Buch „Gute Nacht Liebster“. Im Frühjahr oder Sommer wollen die Rebental-Bewohner in einer Ausstellung ihre Aquarelle zeigen, auch in dieser Zeit veranstaltet die Sozialstation eine Schulung für pflegende Angehörige. Am 29. Juni organisiert das Theodor-Friedrich-Haus im Kulturviereck einen Workshop „Validation“ mit der Expertin Naomi Feil. Im September führt auf Initiative des Seniorenzentrums Rebental im Kulturviereck ein Ensemble aus Köln das Theaterstück „Du bist meine Mutter“ auf. Außerdem soll der Zugang zu den Änderungen bei der Pflegeversicherung durch einen Vortrag und einen Dokumentarfilm erleichtert werden. (feli)

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