Neustadt Vortrag zu Johann Casimirs Wirken in der Pfalz

Pfalzgraf Johann Casimir
Pfalzgraf Johann Casimir

Ein spezielles, die beiden Städte Kaiserslautern und Neustadt betreffendes historisches Thema wählte Jürgen Keddigkeit für seinen Vortrag am Sonntag, 25. Februar aus. In der vom Förderverein Herrenhof Mußbach veranstalteten Reihe „Lebendige Pfalz in Geschichte(n)“ spricht er über „Die kurpfälzischen Oberämter Kaiserslautern und Neustadt als Fürstentum des Pfalzgrafen Johann Casimir“.

Nicht wenige Zeitgenossen setzen diesen Regenten, der 1543 in Simmern geboren wurde und 1592 in Heidelberg starb, wo er in der Heiliggeistkirche bestattet ist, mit dem „Jäger aus Kurpfalz“ aus dem gleichnamigen Lied gleich, so Keddigkeit. Doch sei Casimir eher ein streitbarer Heerführer und ein durchsetzungsfähiger Politiker sowie ein bekennender Anhänger der „Reformierten“ als ein erfolgreicher Nimrod gewesen. Als nachgeborenem Sohn des Kurfürsten Friedrich III. von der Pfalz war ihm die Kurwürde verwehrt. Doch wurde ihm im väterlichen Testament ein eigenes Fürstentum zugesprochen. Diese Herrschaft sollte ursprünglich die Ämter Mosbach und Boxberg sowie kleinere Territorien in der Oberpfalz umfassen.

Nah und doch sehr unterschiedlich

Casimir tauschte diese Gebiete jedoch aus religiösen und politischen Gründen gegen die linksrheinischen Oberämter Kaiserslautern und Neustadt sowie das Unteramt Böckelheim ein. Dabei berief er sich auf ein 1576 ausgestelltes Kodizill, einen Zusatz zu dem Testament. „Während Johann Casimir in seinem Kaiserslauterner Schloss residierte und die Verwaltung in Neustadt wirkte, wurde das Fürstentum Pfalz-Lautern zum Rückzugsgebiet der „Reformierten“, erklärt Keddigkeit. Das 1578 gegründete, nach dem Pfalzgrafen benannte Casimirianum avancierte kurzzeitig zu einer der wichtigsten reformierten Hochschulen Europas.

Ziel seines Vortrags sei die Beschreibung des Aufstiegs und politischen Wirkens von Johann Casimir sowie ein Abriss der Geschichte des Fürstentums, unterstreicht der Referent im Gespräch und bemerkt zu seiner Wahl: „Für mich ist das Thema auch eine persönliche Angelegenheit. Ich komme aus Kaiserslautern und bin oft in Neustadt. Beide Städte sind nah und doch sehr unterschiedlich.“

TERMIN.

Jürgen Keddigkeit spricht am Sonntag, 25. Februar, 11.15 Uhr im Festsaal des Herrenhofs Mußbach über „Die kurpfälzischen Oberämter Kaiserslautern und Neustadt als Fürstentum des Pfalzgrafen Johann Casimir.“ Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht.

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