Neustadt „Versammeltes Tempo“ gefordert

«Hassloch.»Der Reitsportverein Pfalzmühle Haßloch bot am Samstag und Sonntag wieder spannenden Pferdesport. Attraktive Prüfungen bis zur Klasse M und die familiäre Atmosphäre lockten bei bestem Reiterwetter nicht nur die Sportler, sondern auch viele Reitsportfans auf die Anlage der Familie Blaul. Und da der RSV ganz bewusst viele Prüfungen von Klasse E bis L anbot, starteten sehr viele Paare aus den lokalen Reitclubs. Ein Blick auf die Erfolgsliste zeigt, dass gerade die Amazonen aus Haßloch, Neustadt und Umgebung ihre Pferde und Ponys gut präsentierten und sich viele Siege und vordere Plätze erritten.

Das Team des RSV Pfalzmühle ist nach zwei Turniertagen sehr zufrieden. „Neben den sportlichen Erfolgen ist es toll zu sehen, wie unsere Jugendlichen in den Sport reingewachsen sind. Eben noch im Sattel, dann schnell das Pferd versorgen und gleich weiter zum Helfen im Parcours, Infodienst an der Startertafel übernehmen oder den Schleifenkorb holen, damit die nächste Siegerehrung zügig über die Bühne geht“, lobte Turnierleiter Markus Blaul. Im Dressurviereck verbuchte der RSV Pfalzmühle tolle Erfolge: Louise Weisbrod sicherte sich im Sattel von Holsteins Symphonie mit Wertnote 7,2 den dritten Platz in der A-Dressur. In der L-Dressur auf Trense wollte die Jury dann Pferde und Ponys sehen, die in anspruchsvollen Lektionen wie halben Volten oder „Außengalopp“ den nötigen Schwung, Lockerheit und Ausdruck zeigen konnten. Denn wenn sogenanntes „versammeltes Tempo“ gefordert ist, sollen die Pferde zwar, auch fürs nicht so fachkundige Publikum erkennbar, weniger vorne marschieren, aber umso mehr dabei in Trab, Schritt und Galopp ihren Rhythmus halten. Hier ist die Athletik entscheidend. Kaderreiterin Louise Weisbrod stellte ihre lackschwarze Ponystute Holsteins Symphonie überzeugend vor und holte sich mit der Note 7,3 den Sieg. Aber Pferde, die komplett angespannt durch die Aufgabe liefen oder mit „zu viel Hand“ gebremst geritten wurden, wie es in der Reitersprache heißt, bekamen von den Richtern konsequent niedrige Noten. Auch das gehört zum Sport. Im Parcours waren ebenfalls harmonische Runden und guter Stil gefragt. Im Stilspring-Wettbewerb zeigten Larissa Schach und Lacalero vom RSV Pfalzmühle einen harmonischen Auftritt und wurden mit einer 7,0 Dritte. Auch im Springreiterwettbewerb kamen die beiden gut zurecht und holten sich eine zweite weiße Schleife für den dritten Platz. In der Klasse E sprang Maia Weinsheimer vom RC Neustadt mit Spot on auf Platz zwei. Pfalzmühle-Starterin Stella Hasenberg wurde im Sattel von Caldera Zweite im Stilspringen der Klasse A. Und am Sonntagmorgen pilotierte Stella Hasenberg ihre Zweibrücker Stute dann fehlerfrei und in 43,13 Sekunden auf Rang zwei im Zeit- und Fehlerspringen der Klasse A. Auch in der Klasse L waren die Gastgeber richtig gut vertreten, denn hier war Sarah Naumann mit zwei erfahrenen Springpferden am Start. In dem technisch anspruchsvollen Parcours, den niemand ohne Abwurf beendete, war Naumann schnell unterwegs und belegte mit ihrem Cassius Platz zwei und im Sattel von Carlo Cassini Rang drei. Genaues Mitrechnen war im Punktespringen auf L-Niveau angesagt, denn hier sammelte man an jedem Sprung mehr Punkte. Entscheidend war aber der Jokersprung zum Schluss, den Parcourschef Georg Landin schön schmal und in Naturfarben als echten Hingucker für die Pferde gestaltet hatte. Mit den meisten Punkten holte sich Maximilian-Florian Moser vom RC Neustadt mit seiner Stute Carolina E hier den Sieg, Rang drei schnappte sich Clubkamerad Holger Deichsel im Sattel von AG Cordial Cordana. Deichsel gelang im schweren Parcours des M-Springens mit der Westfalenstute eine fehlerfreie Runde, und so schloss das Paar vom RCN das Hauptspringen auf Platz vier ab. In den Nachwuchsprüfungen gab’s noch mehr lokale Erfolge: Maia Weinsheimer ritt Spot on in der E-Dressur auf Rang vier. Im Reiterwettbewerb wurde Elina Kien (RSV Pfalzmühle) mit Steinach’s Stilist Zweite. Johanna Gilcher und Franka Scheurer vom RCN gewannen mit Black Pearl jeweils eine weiße Schleife für Platz drei. Und in der Führzügelklasse zeigte RSV-Starterin Natalie Theilmann im Sattel von Pony Jimmy gute Runden und wurde Zweite in der Klasse der jüngsten Teilnehmer.