Neustadt TSG bringt sich wieder um den Sieg

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Hassloch (erab). Im Abstiegskampf der dritten Liga Süd verloren die Handballer der TSG Haßloch am Samstagabend weiter an Boden. In einem packenden Spiel unterlag man der TGS Pforzheim in eigener Halle knapp mit 23:24 Toren, während die Konkurrenz aus Kornwestheim und Zweibrücken jeweils einen Punkt erkämpfen konnte.

Dabei hatte es im TSG-Sportzentrum lange nach dem ersehnten Heimerfolg ausgesehen, ehe eine Serie von Fehlpässen und ausgelassenen Chancen die routinierten Gäste wieder ins Spiel brachte. In der entscheidenden Phase des Spiels erinnerte vieles an das Szenario des letzten Heimspiels gegen die SG Köndringen-Teningen. Die TSG führte im Sportzentrum verdient mit 17:14 (38.), vergab dann aber eine Doppelchance, die erstmals eine Vier-Tore-Führung gebracht hätte. Zu- nächst scheiterte Kern an Pforzheims starkem Torsteher Sdunek, den Abpraller warf Dietz aus kurzer Distanz über das Tor. Bis zum 19:16 (42.) konnten die Haßlocher den Vorsprung dennoch halten, denn auch die Gäste erlaubten sich Fehler. So warf Pforzheims Torjäger Florian Taafel einen Siebenmeter am Haßlocher Gehäuse vorbei. Dann verlor die TSG abermals völlig den Faden. Peter Masica hatte Pech, traf nur den Pfosten. Daniel Schlingmann parierte den daraus resultierenden Tempogegenstoß des herausragenden Pforzheimers Marco Kikillus. Marco Widmann und Sebastian Schubert leisteten sich Fehlwürfe, und Andreas Zellmer scheiterte freistehend am Kreis an Sdunek. „In dieser Phase haben wir die Pforzheimer eingeladen. Diese Einladung hat das ab gezockte Team natürlich angenommen“, fasste Haßlochs Coach Tobias Job das Geschehen zusammen. Auch der Sportliche Leiter Thomas Müller sah in dieser Spielphase den „Knackpunkt des Spiels“. So gelang es den Gästen binnen weniger Minuten, durch eine Viererserie mit 19:20 (46.) in Führung zu gehen. In der Folge legten die Pforzheimer, angetrieben von ihren lautstarken Fans, nun ihrerseits vor. Haßloch kämpfte, konnte aber dem Spiel keine entscheidende Wende mehr geben. Denn obwohl Schlingmann noch einige Würfe entschärfen konnte und somit über die gesamte Spielzeit für sein Team ein starker Rückhalt war, gelang mit dem 23:23 (57.) der letzte Ausgleich. Der stark verbessert auftretende Linkshänder Kai Zimmermann hämmerte den Ball unter die Latte des Gästetores. Kreisläufer Nils Boschen blieb es dann vorbehalten, mit seinem einzigen Tor den Siegtreffer (58.) zu erzielen. Die letzten anderthalb Minuten verstrichen torlos, obwohl Haßloch nach einer Zeitstrafe gegen Nils Brand die Gelegenheit bekam, zumindest nochmals auszugleichen. Zunächst landete ein schwach gespielter Pass von Peter Masica in den Händen des Gegners. Kurz darauf konnte Sebastian Bösing in Bedrängnis ein Kreisanspiel von Kevin Seelos nicht unter Kontrolle bringen. Die Zeit verstrich und man hatte sich zum wiederholten Male selbst um den Sieg gebracht. Denn über 40 Minuten spielte die TSG gegen kampfstarke Pforzheimer mutig auf und war die bessere Mannschaft. Dass der entscheidende Treffer ausgerechnet über den Kreis erzielt wurde, war symptomatisch für das gesamte Spiel. Immer wieder hatten die Gastgeber Probleme, den dynamischen Davor Sruk auf dieser Position in den Griff zu bekommen. Zudem versäumten es die TSG-Spieler, die Anspiele, die häufig von Pforzheims starkem Linkshänder Filip Prsa kamen, zu unterbinden. Dies sah auch ihr Coach Tobias Job so: „Wir wussten um die Anspiele und das Verhalten der Kreisläufer und uns ist es dennoch nicht gelungen, diese Situationen entsprechend zu verteidigen. Teilweise haben wir uns da naiv verhalten.“ Der TSG-Trainer fügte hinzu: „Die Art und Weise, wie wir in der entscheidenden Phase das Ganze vergeigt haben, gibt Anlass für klare Worte.“ (erab)

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