Neustadt Sprints um zwei Fernseher

NEUSTADT. Zum 28. Mal dreht sich zur Kerwe nicht nur das Karussell. Auch die Radsportler drehen ihre Runden im Weinort Duttweiler. Am Montagabend ist es wieder soweit: Der ausrichtende RSC Neustadt und die Duttweilerer Organisatoren um Ortsvorsteher Gerhard Syring-Lingenfelder freuen sich über ein deutlich größeres Teilnehmerfeld als 2014 und über viele großen Namen der Kriteriumsszene.

Das Rennen hat auch 28 Jahre nach der Erstauflage, damals von Otto Momm inszeniert, nichts von seiner Attraktivität eingebüßt. Es ist nicht nur wegen der Atmosphäre beliebt, sondern auch wegen seiner vielen Weinprämien. „Mindestens 200 Flaschen“, betont die RSC-Ehrenvorsitzende Roswitha Mann stolz. Und in diesem Jahr gibt es neben weiteren Barprämien und Preisgeldern noch zwei Fernseher zu gewinnen. Über die Ortsrufanlage wird auch im hintersten Winkel von Duttweiler zu hören sein, wer sich diese mit einem beherzten Sprint bei Tempo 65 unter den Nagel reißt. Wie Mann erzählt, hat die Superprämien Stefan Bickel, der einen Technischen Service in Duttweiler betreibt, bei seinen Lieferanten losgeeist. Die Fahrer werden es ihm danken, die zahlreichen Zuschauer mit Beifall den Sieger würdigen. 111 Fahrer im Vorrennen, 39 Fahrer im Hauptrennen: Das Meldeergebnis ist deutlich besser als im Vorjahr, als 70 beziehungsweise 38 gestartet waren. Mann ist zufrieden, auch weil die Württembergische Versicherung wieder als Hauptsponsor die Preisgelder übernimmt. Zufrieden ist auch Jan Kraemer, 18-jähriger Radsportler des RSC Neustadt. Gerade erst aus der Juniorenklasse altersbedingt aufgerückt, ist er schon in die B-Klasse emporgestiegen. Und das mit einem Sieg beim Klassiker des Bundes Deutscher Radfahrer am vergangenen Wochenende in Bolanden. „Ich bin Bergfahrer. Ich hatte mir den Sieg dort gewünscht. Umso schöner ist es, dass es geklappt hat“, schildert er seine Situation und erzählt vom Rennen: „Ich hatte am Berg alles unter Kontrolle. Ich bin alle Angriffe mitgefahren, die rennentscheidend hätten sein können. Am Ende habe ich im Sprint ganz knapp gewonnen.“ Jetzt wird das Radlerleben härter. Am Sprung in die A/B-Klasse sind alsbald viele schon verzweifelt. Das Tempo ist höher, die Erholungsphasen im Rennen sind kürzer, die Sprints schneller und härter. Die Teamtaktik spielt eine entscheidende Rolle. Kraemer, der die zwölfte Klasse am Neustadter Leibniz-Gymnasium besucht und später ein Duales Maschinenbaustudium anstrebt, ist davor nicht bange: „Ich will mich für ein Team empfehlen.“ Für Duttweiler backt er zunächst kleinere Brötchen: „Ich will nur mit dem Feld ins Ziel kommen“, sagt der Hambacher. „Und vielleicht reicht es ja mal für eine Prämie.“ Damit er sein Ziel, einmal in die A-Klasse aufzusteigen, bald erreicht, hat Kraemer sich professionelle Unterstützung ins Boot geholt: Der Frankfurter Sportwissenschaftler und Ex-Rennfahrer Dennis Sandig schreibt die Trainingspläne, dazu betreuen ihn beim RSC Neustadt Hajo Röckle und Vater Günter Kraemer. Am Montagabend werden sich alle vom Erfolg dieses Vierer-Teams ein Bild machen können. Die Startzeiten 18 Uhr: C-Klasse (61,25 km) 19.30 Uhr: KT/A/B-Klasse (61,25 km). (mame)

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