Neustadt Spielweg wird zur Rutschbahn

„Der Zustand des Wegs ist in den letzten Wochen sehr schlecht“, schildert unsere Leserin Bettina Finco im Gespräch mit der RHEINPFALZ die aktuelle Situation am Spielweg. Sie gehe täglich mit dem Hund in den Wald und benutze häufig diese Strecke. Im Sommer sei der Boden hart gewesen, aber derzeit sei er kaum zu begehen oder mit dem Fahrrad zu befahren. Schuhe und Kleider würden durch den „roten Sand“, der aufgetragen wurde – beziehungsweise aktuell durch den roten Matsch – verspritzt, berichtet Bettina Finco. Sie sei mit vielen Leuten ins Gespräch gekommen, die sich derzeit darüber aufregten. Der Zustand des Weges sei vor der Bearbeitung besser gewesen. Auch für Jogger sei die Strecke kaum benutzbar. Der Abschnitt des Spielweges ist ein Teil der etwa zwei Kilometer langen Rundstrecke, die in den Wintermonaten abends beleuchtet wird. Der für Radfahrer und Jogger unbefriedigende Zustand des Spielwegs im Bereich zwischen dem Fußballverein VfB und der Sägmühle ist auch der Verwaltung bekannt, teilte Pressesprecher Marcel Roßmann nach Rücksprache mit dem Umweltdezernenten Dieter Schuhmacher (SPD) mit. Der Spielweg wurde demnach im vergangenen Jahr auf seiner kompletten Länge mit dem neuen Wegepflegegerät, das die Gemeinde gekauft hatte und das im August geliefert wurde, bearbeitet. Rund 53.000 Euro hatte die Gemeinde in das Wegebaugerät der Firma Hen aus Steinheim investiert, mit dem seit Anfang Oktober 2018 die ersten Wege bearbeitet wurden (wir berichteten). Die außergewöhnliche Trockenheit habe den Einsatz der Maschine verzögert, die Wege hätten in einem zusätzlichen Arbeitsschritt vor der Bearbeitung bewässert werden müssen. Zunächst sollten rund zehn Kilometer Wege bearbeitet werden. Im Frühjahr sollen die Arbeiten entsprechend einem Einsatzplan auf weiteren, noch festzulegenden Strecken fortgesetzt werden, um sukzessive den Zustand des Wegenetzes rund um die Gemeinde zu verbessern. Dass sich der Spielweg auf dem genannten Teilbereich trotzdem nicht zufriedenstellend präsentiert, habe vermutlich zwei Ursachen, so die Verwaltung. Bei der Bearbeitung mit dem Wegepflegegerät sei Feinmaterial aufgetragen worden, um eine entsprechend gute Wegoberfläche zu schaffen. Bei Niederschlag sollte das Regenwasser im Boden versickern. Falls der Untergrund allerdings nicht durchlässig genug sei, wirke das aufgebrachte Feinmaterial wie ein Schwamm und sauge das Wasser auf. Das erkläre die „glitschige“ Oberfläche. An anderen Stellen des Spielweges trete dieses Phänomen nicht auf, deshalb sei davon auszugehen, dass der Untergrund an der einen Stelle durchlässiger sei als an einer anderen. „Wir werden zukünftig darauf achten, an Stellen mit geringer Durchlässigkeit weniger Füllmaterial zu verwenden, um den ,Schwammeffekt’ zu verhindern.“ Der Spielweg soll im kommenden Frühjahr erneut mit dem Wegepflegegerät bearbeitet werden. Ein früherer Zeitpunkt dafür sei nicht möglich, da alle geeigneten Zugmaschinen derzeit für den Winterdienst umgerüstet seien. Mit nachlassenden Niederschlägen und längeren trockenen Perioden werde sich der Zustand erfahrungsgemäß auch von selbst wieder schnell regulieren, so die Verwaltung. Der Spielweg ist „für uns aber auf jeden Fall ein wichtiger Erfahrungswert“. Da das Wegepflegegerät neu sei, würden noch Erfahrungen und Erkenntnisse in der Arbeit mit der Maschine gesammelt. Eine davon werde die Verwendung von feinem Füllmaterial in Abhängigkeit von der Bodendurchlässigkeit sein.