Neustadt Skulpturenstreit ärgert den Künstler

Eberhard Linke hat die Skulptur „Mensch im Widerstreit“ geschaffen. Der Bildhauer aus Flonheim bei Alzey ist empört über den Streit um sein Kunstwerk in Neustadt, das derzeit in der Garage des Immobilien-Unternehmers Winfried Müller steht.

Wie mehrmals berichtet, streiten die Stadt und Müller um Baugenehmigungen. Daraus entwickelte sich dann der Streit um die Eigentumsrechte an der Skulptur. Das Kunstwerk war der Stadt von der damaligen Kreissparkasse Bad Dürkheim geschenkt worden. Der letzte öffentliche Standort war der Bürgersteig vor der ehemaligen Sparkassenfiliale am Strohmarkt. Das Gebäude und auch der betreffende Bürgersteigteil gehören mittlerweile Müller. Er beruft sich auf das Bürgerliche Gesetzbuch. Demnach gehören Sachen, die fest mit dem Boden verbunden sind, dem Eigentümer des Grundstücks. Die Stadt ist anderer Meinung und hat Müller auf Herausgabe der Skulptur vor dem Landgericht verklagt. Verhandelt wird am 20. Februar. Linke kann den Streit nicht nachvollziehen. „Mein Auftraggeber war 1996 die Sparkasse. Es war klar, dass die Stadt der Beschenkte sein soll. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte Oberbürgermeister Weiler die Skulptur sogar bei der Sparkasse bestellt“, so Linke. Der Künstler fordert, dass sein Kunstwerk möglichst umgehend zurück in die Öffentlichkeit kommt. Der Streit ist für den Bildhauer symptomatisch für den Umgang mit der Skulptur in Neustadt. Schon der erste Standort auf der anderen Straßenseite vor einem italienischen Restaurant habe ihm überhaupt nicht gefallen: „Die stand da neben der Ampel und ist überhaupt nicht richtig zur Geltung gekommen, auch weil der Gastwirt seine Speisekarte davor gestellt hat.“ Auf sein Drängen hin sei die Skulptur dann 2006 versetzt worden, erinnert sich Linke. Der Künstler ärgert sich auch über den Streitwert von 15.000 Euro, den das Landgericht festgesetzt hat: „Das ist der reine Materialwert. Wenn ich eine solche Plastik verkaufe, bekomme ich mindestens das Doppelte.“ (wkr)

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