Neustadt Sinfonieorchester Neustadt spielt im Kloster-Park

Im vergangenen Jahr spielten die Neustadter Sinfoniker zum ersten Mal in der romantischen Felskulisse des Herz-Jesu-Klostergarte
Im vergangenen Jahr spielten die Neustadter Sinfoniker zum ersten Mal in der romantischen Felskulisse des Herz-Jesu-Klostergartens. Das soll am Sonntag wiederholt werden – wenn das Wetter mitspielt.

Nach der erfolgreichen Premiere im letzten Sommer laden die Neustadter Musikfreunde nun erneut zu einem Open-Air-Konzert des Sinfonieorchesters Neustadt vor romantischer Felskulisse im Klostergarten des Herz-Jesu-Klosters: Am Sonntag, 11. Juli, 17 Uhr, präsentiert das Liebhaberorchester unter Leitung von Jürgen Weisser eine Serenade mit Werken der Spätromantik aus der Feder von Antonín Dvorák, Joachim Raff und Edward Elgar.

„Die Melodien fliegen mir nur so zu“, schrieb Dvorák 1889 an seinen Freund Alois Göbl. Zwei Jahre später vollendete er seine 8. Sinfonie, aus der das Sinfonierorchester Neustadt den Eröffnungs- und Abschlusssatz vorstellt. Das Werk ist berühmt für seinen entspannten Optimismus: Heiterkeit und ungebrochene Lebensfreude künden von einer glücklichen Komponiersituation im Herbst 1889 auf seiner Sommerresidenz im böhmischen Dörfchen Vysoká.

Dvorák zählte auch zu den wichtigsten Vorbildern des englischen Komponisten Edward Elgar, der in jungen Jahren das Dirigat des berühmtesten tschechischen Komponisten höchstpersönlich als Orchestermusiker erleben durfte. Seine Serenade für Streicher op. 20 ist beseelt von ritterlichen Tugenden und den großen Gestalten des englischen Mittelalters. Dass kurz vor Schluss der erste Satz noch einmal anklingt, hat Elgar übrigens der Streicherserenade von Dvorak abgelauscht.

Außerdem ist von dem deutsch-schweizerischen Spätromantiker Joachim Raff die Sinfonietta für zehn Bläser op. 188 zu hören, die dem klassischen Bläseroktett zwei Flöten hinzufügt, um den Klang brillanter und duftiger zu machen. Nicht nur deshalb, sondern auch wegen der ausgelassenen Grundstimmung ist das Stück eine echte Frühlingsmusik.

Das Sinfonieorchester bietet mit seinen über 60 Laienmusikern und -musikerinnen Instrumentalisten jeden Alters die Möglichkeit, in einem anspruchsvollen Ensemble mitzuspielen. 2010 übernahm Jürgen Weisser die Leitung. Der gebürtiger Kurpfälzer studierte Fagott, Komposition, Klavier und Kirchenmusik in seiner Heimatstadt Mannheim, Schulmusik und Politische Wissenschaften in Heidelberg sowie Dirigieren und Komposition in Detmold. 1992 wurde er in das Dirigentenforum des Deutschen Musikrats berufen. 2016 gab er sein Debüt am Pult der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz.

Der Eintritt ist frei. Bei Regen wird das Konzert auf 12. September verlegt – dann aber im Innenhof des Neustadter Rathauses.

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