Neustadt „Sind für Überraschung gut“

Neustadt. Es knistert: Fußball-Landesligist SV Geinsheim hat heute Abend (ab 18 Uhr) die Chance, in die sechste Runde um den Bitburger-Verbandspokal einzuziehen. Von Vorteil ist das Heimrecht, die aktuelle Stärke des Gegners könnte zum Nachteil gereichen: Hassia Bingen belegt im Klassement der Landesliga Ost Rang zwei.

An Motivation mangelt es den Geinsheimer Spielern gewiss nicht. Auch nicht an Selbstvertrauen: In der Liga holten die Blau-Schwarzen vier Punkte aus den vergangenen beiden Partien, hinzu kam vor genau einer Woche das überzeugende und verdiente 4:1 im Cup-Wettbewerb gegen den Verbandsligisten FSV Offenbach. Stürmer Christoph Appel, gegen den FSV einer der Torschützen, brennt auf den Vergleich mit den Rheinhessen. Er sagt: „Für mich persönlich ist dieses Spiel etwas ganz Besonderes. Ich bin im Pokal nie besonders weit gekommen, deshalb bin ich umso motivierter, meiner Mannschaft zu helfen.“ Die Hassia sammelte an den ersten fünf Spieltagen zwölf Punkte, am Sonntag gewann sie beim Tabellenvierten VfR Frankenthal mit 5:2. Ein Ausrufezeichen vor dem heutigen Pokalauftritt. Vor allem die Bingener Offensive erwies sich bislang als bärenstark: 16 Treffer stehen nach fünf Spielen zu Buche, im Schnitt etwas mehr als drei pro Begegnung. „Natürlich haben wir die Bingener Ergebnisse zur Kenntnis genommen“, sagt Christoph Appel, „das wird eine machbare, aber sicher keine leichte Aufgabe. In unserer jetzigen Verfassung sind wir aber auf jeden Fall für eine Überraschung gut.“ Torhüter Sebastian Schindler, gegen den FSV Offenbach aufgrund eines viralen Infekts zum Zuschauen gezwungen, ist gleichermaßen optimistisch: „Wir haben in den letzten beiden Ligaspielen vier Punkte geholt, dazu eine tolle Pokalleistung gegen Offenbach gezeigt – das stimmt mich doch recht positiv.“ Allerdings spricht Schindler auch eine Warnung aus: „Ich befürchte sogar noch ein schwereres Spiel als gegen Offenbach. Die Extra-Motivation im Pokal, gerade gegen ein höherklassiges Team, hat bei uns eine große Rolle gespielt.“ Als Schlussfolgerung bleibt deshalb nur eines: „Wir müssen wieder alles abrufen, fokussiert sein und notfalls 120 Minuten kämpfen, alles raushauen, nur so kann es klappen. Wir sind ein tolles Team, wir trainieren hart und wollen uns belohnen.“ Schließlich, ergänzt Schindler, träumten alle diesen einen Traum: DFB-Pokal. Das allerdings sagt der Schlussmann mit einem Augenzwinkern ... Patrick Linzenmeier wird wegen seiner Roten Karte fehlen. Yannick Schindler und Sven Vojacek trainierten am Montagabend berufsbedingt nicht mit, sind aber fit. Überhaupt hat Trainer Rudi Brendel keinerlei Personalsorgen zu beklagen. Gleichwohl ging die stete Doppelbelastung der vergangenen Wochen nicht spurlos an seinen Spielern vorüber. „In Mainz waren die Beine in den letzten 20 Minuten schon schwer, das hat man gemerkt“, sagt Brendel rückblickend auf das 1:1 am Samstag. Der SVG-Trainer will heute Nachmittag einige Telefonate führen, hören, welcher Spieler womöglich ein Päuschen gebrauchen kann. Denn diejenigen, die in der zweiten Reihe auf ihren Einsatz hoffen, sind fit – und ehrgeizig. Die Voraussetzungen für einen prickelnden Pokalabend sind allemal gegeben. (aboe)

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