Neustadt Sieg in der Schlusssekunde

SCN-Trainer Janusz Gogola (hier bei einem Heimspiel im Stadionbad) ist zufrieden mit der Hinserie.
SCN-Trainer Janusz Gogola (hier bei einem Heimspiel im Stadionbad) ist zufrieden mit der Hinserie.

«Krefeld.»Durch einen unerwarteten 10:9-Erfolg (2:0, 3:4, 2:3, 3:2) beim SV Krefeld setzt sich der SC Neustadt zum Jahresabschluss an der zweiten Position der Tabelle der B-Gruppe in der Wasserball-Bundesliga fest.

Nach einer Woche ohne vernünftiges Training, mit einem erkrankten Trainer Janusz Gogola und nur zehn Spielern fuhr der SC Neustadt in den Westen. Eine Bitte um Spielverlegung wurde vom Gegner nicht entsprochen, zumal nach den Regeln des Deutschen Schwimmverbandes mindestens 96 Stunden vor einem Spiel mit ärztlichem Attest nachgewiesen werden muss, dass zu viele Spieler ausfallen. So reiste Janusz Gogola ohne Ersatztorwart Kai Ulrich, Stammspieler Martin Görge und dem seit längerem verletzten Jan Glaser an. Weitere Spieler und Gogola fehlten in den Tagen zuvor erkrankt im Training oder reisten nach. Dennoch schien der SCN die Partie positiv gestalten zu können. Nach Treffern von Domagoj Mijatovic und Nicolas Jordan führte der SCN nach dem ersten Viertel mit 2:0. Im zweiten Abschnitt kamen die Gastgeber besser ins Spiel. Mit einer knappen 5:4-Führung für den SCN ging es in die Pause. Nach dem Ausgleich durch Andrij Kryshtal folgte die erstmalige Führung für die Hausherren durch Dusan Dragic. Kristof Hulman erhöhte zum 7:5. Es folgte ein Aufbäumen des SCN und das 7:7. Sollte sich erst im letzten Viertel der Kräfteverlust durch Trainingsmangel und die nur gering besetzte Auswechselbank negativ bemerkbar machen? Sechs Minuten vor Spielende musste zudem Nicholas Jordan nach dem dritten Wasserverweis für den Rest der Partie draußen bleiben, eine weitere Schwächung also für die Schlussphase. Der SCN kassierte elf Strafen, Gastgeber Krefeld lediglich acht Wasserverweise. 15 Sekunden vor Schluss gab es beim Stand von 9:9 einen Fünfmeter gegen Neustadt. Torwart Pisk hielt glänzend, und der noch angeschlagene Domagoj Mijatovic wurde zum Held. Er erzielte eine Sekunde vor der Schlusssirene den Siegtreffer. „Ich bin nur noch glücklich, nach dem Trubel und Ärger vorher. Es war eine aggressive Atmosphäre. Niemand gibt normalerweise in den letzten Sekunden für ein kleines Foul einen Strafwurf“, erklärte Coach Gogola, noch vom Husten geplagt. Sein Team habe bewusst langsam gespielt, die Taktik genau befolgt, Überzahlchancen genutzt, Held habe als Centerverteidiger stark gearbeitet, Mitko Nachev die stärksten Krefelder Angreifer ausgeschaltet. Für Gogola ein gutes Ende des Jahres: „Mit elf Punkten stehen wir da, wo ich stehen wollte.“ So spielten sie: Pisk – Shoemaker (2 Tore), Mijatovic (2), Härtel, Mitko Nachev, Tummings, Nicholas Jordan (2), Timo Jordan, Mongrell (1), Held (3)

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