Neustadt Schnelle Pfalz-Connection

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SPEYER

/BRUCHMÜHLBACH-MIESAU. Initiativbewerbung heißt sowas wohl, was David Jahn da unternahm. „Ich habe gehört, dass Timo Bernhard ein Auto auch im GT Masters einsetzen will“, erzählt der 25-Jährige, der mittlerweile in Leipzig wohnt und dort als Motorsport-Instruktor tätig ist. „Da hab ich einfach mal angerufen und gefragt, was Sache ist.“ Schließlich kennen sich Jahn und Bernhard seit vielen Jahren, hatten auch schon Kontakt wegen eines Einsatzes im Porsche Carrera Cup, doch irgendwie hatte es nie geklappt. Langstreckenweltmeister Timo Bernhard war auch gleich an Jahn interessiert, gab aber zu bedenken: „Wir brauchen ein Budget.“ Wohl wissend, dass sein junger Kollege im Laufe seiner seit 2000 dauernden Karriere nie mit Reichtümern ausgestattet war: „Aber ich hatte jemanden an der Hand und konnte sagen, dass es nicht schlecht aussieht.“ Damit war der Deal ganz schnell klar, im März wurde die Fahrerbesetzung bekanntgegeben: Team75 Bernhard fährt mit Werkspilot Kévin Estre aus Frankreich und David Jahn. „Über David werden sich einige noch wundern“, verteilt Timo Bernhard Vorschusslorbeeren. Wobei der Franzose beim ersten und dritten Lauf wegen seiner Verpflichtungen in der Langstrecken-WM und beim Langstreckenpokal am Nürburgring durch den Neuseeländer Chris van der Drift ersetzt wird. Mit beiden Kollegen versteht sich der Speyerer prima: „Die Chemie stimmt.“ Beiden Kollegen bescheinigt er große Fähigkeiten, sieht Estre aber eine Nasenlänge voraus: „Deshalb ist er ja auch Werksfahrer bei Porsche.“ David Jahn sagt über den prominenten Kollegen: „Von Kévin kann ich ganz sicher noch eine Menge lernen.“ Vom Team selbst ist er beeindruckt. David Jahn: „Von der Technik und allem her ganz einfach top.“ Dass das GT Masters für die Pfälzer aus Bruchmühlbach-Miesau eine völlig neue Welt ist, noch anspruchsvoller als der Carrera Cup, in dem die Bernhards zwei Autos einsetzen, sieht er nicht als Problem. „Klar, die Technik ist noch komplexer, da kommt der Fahrerwechsel dazu. Aber das ist alles ganz sicher nur eine Sache der Erfahrung“, erklärt er. In jedem Rennen wollen Jahn und Bernhard ihr Bestes geben und dann schauen, was dabei rauskommt. „Bei den Tests waren wir gut dabei“, freut sich Jahn, der seine Saisonziele nicht an Platzierungen festmachen will. „Aber wir wollen natürlich immer Punkte sammeln, das ist wichtig in dieser Meisterschaft. Da fahren so viele Autos, da kann so schnell was passieren. Also das ganze Jahr punkten, immer vorne mitschwimmen. Da muss nicht jedes Rennen gewonnen werde, aber das darf natürlich auch mal passieren.“ Dass er sogar in einem pfälzischen Team untergekommen ist, freut ihn natürlich: „Zunächst will man einen Drive haben. Aussuchen kann man sich das meistens nicht. Jetzt sind beide Seiten umso glücklicher dass es mal geklappt hat. Timo hat auch gesagt, dass er einen deutschen Fahrer will. Und wenn der dann auch noch aus der Pfalz kommt, ist das natürlich perfekt.“

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