Neustadt Rebres-Treffer reicht nicht aus

Offenbach. In einer bis zum Schluss spannenden Partie der Fußball-Verbandsliga Südwest zwischen dem FSV Offenbach und dem VfL Neustadt gewannen die Gastgeber gestern Abend mit 2:1 (1:1). Den entscheidenden Treffer erzielte Alexander Schneider, nachdem VfL-Torwart Dennis Karn den vom Regen nassen Ball nach einem Freistoß von Jerome Mitchell nicht hatte festhalten können (73.).

Erstmals seit dem Amtsantritt von Demir Hotic als VfL-Trainer begann sein Team zum zweiten Mal in Folge mit der gleichen Aufstellung. Nach nicht einmal vier Minuten lagen die Neustadter jedoch mit 0:1 in Rückstand. Nach einer Freistoßflanke von Alexander Hayes stand der Offenbacher Daniel Evrard unbewacht im Neustadter Strafraum und hatte keine Mühe, per Kopf das 1:0 zu erzielen. Danach sahen die gut 150 Zuschauer eine knüppelharte Partie mit vielen Unterbrechungen. Insbesondere VfL-Spielmacher Christian Rebres und der Neustadter Offensivspieler Saban Sabani mussten schon in der Anfangsphase mehrmals nach Fouls auf dem Platz behandelt werden. Rebres gelang es aber, in der 20. Minute mit einem Weitschuss aus etwa 20 Metern den 1:1-Ausgleich zu erzielen. Dabei profitierte er von dem nassen und rutschigen Kunstrasen, auf den die Partie wegen Unbespielbarkeit des Naturrasens im Queichtalstadion verlegt worden war. Der Ball sprang vor Offenbachs Torwart Christoph Gadinger auf und gelangte durch dessen Beine hindurch ins Netz. Nur fünf Minuten später lief Alexander Schneider nach tollem Solo alleine auf das VfL-Tor zu. Aber Karn bewies gutes Stellungsspiel und klärte, bevor Schneider überhaupt schießen konnte. Bis zur Pause hatte der VfL mehr vom Spiel, nutzte dies aber nicht. In der 52. Minute prallten Noel Rapp und Evrard mit den Köpfen zusammen, beide Spieler blieben liegen. Die Partie wurde für fünf Minuten unterbrochen. Beide kamen ins Krankenhaus, Rapps Kopfwunde blutete unaufhörlich. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff hatten die Gäste Pech: Miguel Carvalho tauchte frei vor dem Offenbacher Tor auf und wurde von Thorsten Ullemeyer gerade noch rechtzeitig gebremst. Alle im Neustadter Lager plädierten auf Foulelfmeter. Der Schiedsrichter sah dies jedoch anders. In der 73. Minute erzielten die Gastgeber schließlich das 2:1. „Dennis darf bei diesen Wetterbedingungen nicht versuchen, den Ball festzuhalten“, kritisierte Hotic seinen Torhüter. Er müsse stattdessen den Ball möglichst zur Seite abwehren. Der VfL gab sich aber nicht auf, agierte jedoch im Spielaufbau zu umständlich. Trotzdem boten sich den Gästen noch zwei gute Chancen zum Ausgleich. Zunächst köpfte Gino Padberg nach Freistoßflanke von Rebres über das Tor (82.). Dann wurde ein harter Weitschuss von Fabian Ortlieb von Offenbachs Schlussmann Gadinger abgewehrt. „Die Schiedsrichterleistung war indiskutabel“, meinte Leander Baumann, kommissarisches Vorstandsmitglied des VfL. Hotic sah es ähnlich: „So wird Fußball kaputt gemacht.“

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