Lambrecht/Frankenthal Wegen hundert Straftaten angeklagt: Mann räumt Beschädigungen ein

Am Zunfthaus soll der Angeklagte Fenster und Türen beschädigt haben.
Am Zunfthaus soll der Angeklagte Fenster und Türen beschädigt haben.

Rund hundert Straftaten werden einem 38-Lambrechter in einer Anklage vor dem Landgericht Frankenthal vorgeworfen. Am Montag ging es unter anderem um Beschädigungen am Lambrechter Zunfthaus und am Geißbockbrunnen.

„Ja, das habe ich gemacht“, sagte der Angeklagte am Montag, nachdem ein Polizeibeamter von den Beschädigungen am Zunfthaus im Dezember vergangenen Jahres berichtet hatte. Auch Beschädigungen an den Lambrechter Niederlassungen der Sparkasse Rhein-Haardt und der VR-Bank Kur- und Rheinpfalz im Januar dieses Jahres räumte er ein. Am Zunfthaus und an den beiden Bankniederlassungen seien mehrere Fenster und Türen zerstört gewesen, so der Beamte. Mit einem spitzen Gegenstand sei in die Scheibe hineingestochen worden, so dass ein Loch und Risse entstanden seien. „Diese Scheiben bei den Banken habe ich zerstört“, sagte der Lambrechter. Nach Angaben des Vorsitzenden Richters Uwe Gau ist am Zunfthaus und an den beiden Bank-Niederlassungen jeweils ein Schaden von etwa 2000 Euro entstanden.

Aufgrund der „Handschrift“ könne er sich vorstellen, dass der Angeklagte der Täter war, so der Polizeibeamte. Seit er in der Neustadter Dienststelle sei, also seit etwa sieben Jahren, habe er immer wieder mit dem 38-Jährigen zu tun gehabt. Auch alle Kollegen würden den Mann kennen.

Nach den Zerstörungen an Fenster und Türen des Zunfthauses und am Geißbockbrunnen habe der Angeklagte auf Sozialen Medien mitgeteilt: „Das soll euch eine Warnung sein, keiner beleidigt meine Mutter.“ So der Bericht des Polizeibeamten. Entsprechende Sreenshots liegen der RHEINPFALZ vor. Die Posts sind häufig mit „Mr. Plädoyer“ unterzeichnet.

Auf Fragen des Vorsitzenden Richters Uwe Gau sagte der Angeklagte, dass seine verstorbene Mutter auf Seiten der Stadt Lambrecht und der Lambrechter FWG im Internet beleidigt worden sei. Außerdem habe auf den Seiten gestanden, dass er und sein Bruder eine Gefahr für die Allgemeinheit seien. Er habe bei der Stadt angerufen, damit die Beleidigungen aus dem Internet gelöscht werden, der Bürgermeister habe geantwortet, dass er keinen Zugriff darauf habe. „Da habe ich gesagt, okay, dann gibt es Konsequenzen“, so der Angeklagte. Er habe dann die Scheiben am Zunfthaus zerstört und den Geißbockbrunnen unter anderem mit Farbe übergossen.

Der Angeklagte sagte, er schreibe in den Sozialen Medien über Polizeibeamte, „weil er zu Unrecht beschuldigt“ werde. Der Beamte bestätigte die Posts. Ihm sei es egal. Wenn er beleidigt werde, stelle er Strafanzeige, die Staatsanwaltschaft stelle die Verfahren jedoch meistens ein.

Der Angeklagte sagte, die Polizei habe ihm gegenüber „die Strategie“ gewechselt, früher habe es immer geheißen, er sei nicht schuldfähig und müsse in ein psychiatrisches Krankenhaus. Inzwischen werde gesagt, er sei schuldfähig und müsse bestraft werden.

Der Prozess wird am Montag, 18. Dezember, 9.30 Uhr, fortgesetzt.

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