Neustadt Programmieren als Berufschance

Alles so schön bunt hier: Was Lars Münster (18) auf dem Laptop-Bildschirm zeigt, sind die Befehle, die seinem Roboter sagen, wie er sich bewegen soll. In der Robotik-AG des Hannah-Arendt-Gymnasiums benutzen die Jungtüftler dafür das Programm EV3 – die Standardsoftware von Lego. Sie funktioniert mit Bausteinblöcken, die hintereinander gehängt werden können und dem Roboter zum Beispiel sagen, dass er eine Rechtskurve von 90 Grad beschreiben und der Motor dann stoppen soll. Derzeit laufen bei „Legomania“ die Vorbereitungen auf das Deutschlandfinale der „World Robot Olympiad“ (WRO), das am 19. und 20. Juni in Dortmund ausgetragen wird. EV3 sei eine grafische Programmierung, erklärt Karl-Heinz Scholz, der zusammen mit Walter Becker die „Legomania“-Teams des HAG betreut. Es gebe beispielsweise Bausteinblöcke für die Motoren und Sensoren der Roboter, dazu Mathematik- und Programmierblöcke, zählt er ein paar Beispiele auf. Im Gegensatz zur textbasierten Programmierung funktioniere die grafische Progammiersprache intuitiv und sei daher leichter zu lernen, führt Scholz aus. „Prinzipiell könnte man auch eine andere Programmiersprache verwenden“, ergänzt Walter Becker. EV3 sei bei den WRO-Wettbewerben allerdings die einzige erlaubte Programmierung, um die Chancengleichheit der jungen Teilnehmer zu sichern. Wer von seinen Schützlingen künftig im IT-Bereich weiterarbeiten will, könne von den in der AG erworbenen EV3-Kenntnissen auf jeden Fall profitieren, meint Becker. Das Labview-Programmiersystem der Firma National Instruments, das hinter EV3 stecke, werde in der Industrie nämlich vielfältig eingesetzt und habe eine enorme Verbreitung. Bei den relativ einfachen Programmen, die zur Steuerung der Roboter nötig seien, sei EV3 zudem die ideale Einstiegssprache, findet Karl-Heinz Scholz. Zwei komplett neue Roboter seien für das Deutschlandfinale gebaut worden, berichtet Becker. Und natürlich habe auch die Programmierung an die neue Konstruktion angepasst werden müssen. Die Bauart der Roboter für die zwei Teams der Senior-Kategorie sei dieses Jahr fast identisch. „Bergsteigen“ heißt die Aufgabe für die „Senioren“ von 16 bis 19 Jahren. Dabei geht es darum, verschiedenfarbige Würfel zu greifen und auf einem angedeuteten „Berg“ zu deponieren. Für das Juniorteam lautet die Aufgabe „Schatzsuche“: Würfel hochheben und sicher in einer Basisstation deponieren. Mit allen drei Teams rechnet sich Becker gute Chancen aus, sich für das Weltfinale in Katar im November zu qualifizieren. „Unser Traum ist, mit allen Dreien dabei zu sein“, sagt er. „Das wäre aber viel Arbeit.“ Deutschlandfinale —Qualifiziert für die Teilnahme in Dortmund sind: im Team Legomania J 1 Timon Aldenhoff, Nico Hoffmann und Lorenz Krämer (Regular Category Junior), Legomania S 1 Lars Münster und Massimo Bissinger (Regular Category Senior – die beiden haben sich kürzlich noch bei einem der Regionalentscheide für Dortmund qualifizieren können), und im Team Legomania S 2 Tom Bartholomä und Philipp Habermehl (Regular Category Senior). —In den beiden Altersgruppen Junior und Senior der Regular Category qualifizieren sich beim Deutschlandfinale jeweils die drei Erstplatzierten für das Weltfinale in Doha/Katar. —Weitere Infos im Internet unter www.legomania.org

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