Neustadt Platz unter ersten Vier ist das Ziel

Neustadt. Mit einem Platz an der Sonne geht Wasserball-Erstligist SC Neustadt ins neue Jahr. Die Position als Tabellenführer der Bundesliga-B-Gruppe mit bislang 10:0 Punkten möchte SCN-Manager Michael Heinz nicht überbewerten. „Die schweren Auswärtsspiele stehen uns erst noch bevor. Aber wir wissen aufgrund der bisherigen Ergebnisse, dass wir alle Teams schlagen können. Unser Ziel ist nach der Hauptrunde ein Platz unter den besten Vier der B-Gruppe.“

Diese Position erlaubt nämlich Relegationsspiele nach dem Modus „Best of five“ gegen eines der vier letztplatzierten Teams der A-Gruppe. Je höher sich der SCN bis zu diesen Begegnungen positioniert, je leichter wird es voraussichtlich, gegen den A-Gruppen- Kontrahenten anzutreten. So spielt zum Beispiel der Tabellenerste der B-Gruppe gegen den Tabellenletzten der A-Gruppe in Vor- und Rückspiel. „Wir hatten vier Heimspiele und ein relativ einfaches Auswärtsspiel gegen Leimen. Aber nach der Verletzung von David Csente konnten wir die übrigen Spiele nicht mehr komplett absolvieren“, sagt Heinz zum bisherigen Saisonverlauf. „Mit Kevin Oliveira kommt noch ein starker Linkshänder im Januar als Verstärkung zu uns.“ Oliveira ist Mitglied des brasilianischen Olympiateams. Dennoch definiert Heinz das Saisonziel zunächst mit „einer besseren Platzierung als im Vorjahr“. Neustadt wurde Zehnter von 16 Mannschaften. Sollte es zu den Relegationsspielen mit einem A-Team kommen und der SCN dabei siegreich bleiben und sogar in die A-Gruppe aufrücken, sagt Heinz: „Wir wären dann unserem strategischen Pfad um ein paar Jahre voraus.“ Für ihn ist am Wichtigsten, „die Mannschaft weiter zu verbessern und nachhaltig Eigengewächse und Spieler aus dem Umfeld einzubauen“. Mit Torwart Kai Ulrich, den Spielern Matthias Roth und Johannes Weigert stehen bereits drei Neustadter Nachwuchsspieler regelmäßig im Aufgebot der Erstliga-Mannschaft. Für ein Jahr ist SCN-Eigengewächs Benedikt Hummel zudem an den SSV Esslingen ausgeliehen, wo er mit der dortigen U17-Bundesliga-Mannschaft Spielpraxis und Erfahrung sammeln kann. Manager Heinz hat bereits Kontakt zu Spielern aufgenommen, die in der kommenden Saison 2015/2016 den SCN verstärken sollen. Ein weiteres Puzzlestück ist die Verpflichtung des kroatischen Erfolgstrainers Dragan Matutinovic ab Januar als Nachfolger für Janusz Gogola, der sein Amt niederlegt (wir berichteten). „Mein Vater ist der beste Trainer der Welt. Ich habe schon fünfmal unter ihm gespielt“, erzählt Bojan Matutinovic, Sohn des neuen Coaches. „Als Jugendlicher, da war es vielleicht für mich damals etwas schwierig, von ihm gecoacht zu werden. Aber jetzt bin ich ein erwachsener Mann und kann damit umgehen. Außerdem gilt bei uns: Er spricht und ich höre zu. Nach dem Spiel ist es vorbei, zu Hause bin ich dann nur noch Sohn.“ Der Neustadter Sportdezernent Dieter Klohr sieht im Wasserball-Team einen wichtigen Werbeträger für die Stadt Neustadt. „Wasserball ist keine Breitensportart, hat bei uns eine lange Tradition.“ Klohr begrüßt, dass der SCN inzwischen mit Stadtwerken und dem Förderverein des Hambacher Schwimmbads eine Lösung für die Umbauphase des Stadionbades gefunden hat. In der Vorbereitung auf die neue Saison hatten die SCN-Spieler in der Vergangenheit nie in Neustadt trainieren können, weil alle Bäder geschlossen waren. Das Stadionbad wird nach dem Sommer wieder in eine Traglufthalle umgewandelt. So soll das Hambacher Freibad 2015 eine Woche länger als das Stadionbad geöffnet bleiben und die Wasserballer sollen im Anschluss daran noch zwei weitere Wochen das Training in Hambach durchführen können. Manager Heinz betont: „Die Stadtwerke sind uns sehr entgegengekommen mit den Trainingszeiten und der Möglichkeit, unsere Spielplakate aufzuhängen. Die Zusammenarbeit läuft hervorragend.“ Der Vorsitzende des SCN, Thorsten Hellwig, muss sich um das Management der Wasserballer wenig kümmern. Die Hauptaufgaben meistern Manager Michael „Mike“ Heinz, Wasserballwart Alexander Arsenow und der Förderverein des Wasserballteams. Dort werden die Betreuung der neu zugezogenen Spieler organisiert, Fahrtkosten und Unterbringung finanziert und bei den Heimspielen die Verpflegung für Zuschauer und Spieler von fleißigen Helfern geregelt. Zur sportlichen Situation der Wasserballer sagt Vereinschef Hellwig: „Die Saison ist bislang besser verlaufen, als wir erwartet haben. Gegen Potsdam hatten wir eigentlich nicht mit einem Sieg gerechnet. Realistisches Ziel ist zunächst, erneut die Spielklasse zu halten. Mit dem neuen Trainer werden wahrscheinlich neue Impulse gesetzt. Wie sich das auswirkt, werden wir dann sehen.“ (kle)

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